Literatur

„Radikale Dichterin“: Marion Poschmann erhält Joseph-Breitbach-Preis 2023

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Die Autorin Marion Poschmann in einem Frankfurter Hinterhof (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Boris Roessler)
Marion Poschmann, mit ihren Romanen „Die Sonnenposition“ und „Die Kieferninseln“ stand sie jeweils auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis.

Die Schriftstellerin und Lyrikerin Marion Poschmann (53) erhält für ihr literarisches Gesamtwerk den Joseph-Breitbach-Preis 2023. Die Jury würdigt Marion Poschmann als „eine der radikalsten Dichterinnen unserer Zeit“, die mit ihrer Kunst der Dichtung neue Maßstäbe setze. Ihre Lyrik erkunde, was gemeinhin verborgen bleibe und werde der Wahrheit hinter den Dingen gerecht, teilte die Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur am 20. April mit.

Die mit 50.000 Euro dotierte Auszeichnung wird von der Akademie und der „Stiftung Joseph Breitbach“ vergeben und soll am 15. September im Theater Koblenz verliehen werden.

„Ausgehend von den unscheinbarsten Phänomenen helfen ihre poetischen Schilderungen von Umwelt und Natur, Mensch und Tier, begrenzende Illusionen aufzugeben, den subtilen Verschiebungen der Wahrnehmung zu folgen und aufzuspüren, in welcher Welt wir leben und was uns verloren zu gehen droht.“

Peter-Huchel-Preisträgerin 2011

Poschmann wurde 1969 in Essen geboren, studierte Germanistik, Slawistik und Philosophie und lebt heute in Berlin. Für ihre Arbeit wurde sie vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Peter Huchel-Preis, dem Wilhelm-Raabe-Literaturpreis, dem Deutschen Preis für Nature Writing und dem Literaturpreis „Wortmeldungen“, der für kritische Kurztexte vergeben wird. Poschmann ist u.a. Mitglied der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.

Preis für deutschsprachige Autor*innen

Der Joseph-Breitbach-Preis wird seit 1998 jährlich an deutschsprachige Schriftsteller*innen verliehen und erinnert an den deutsch-französischen Autor Joseph Breitbach (1903-1980). Bisherige Preisträger*innen sind unter anderen Ilse Aichinger (2000), Herta Müller (2003), Raoul Schrott (2004), Ursula Krechel (2009), Arno Geiger (2018) und Natascha Wodin (2022).

Buchkritik Marion Poschmann – Chor der Erinnyen

Marion Poschmanns Roman „Chor der Erinnyen“ erzählt die Geschichte einer Lehrerin für Mathe und Musik, die nichts dem Zufall überlassen möchte, aber mit unheimlichen Veränderungen zu kämpfen hat. Mathilda muss nicht nur damit umgehen, dass ihr Mann sie fluchtartig verlassen hat. Aufdringliche Freundinnen, eine dominante Mutter, aber auch obskure Visionen bestimmen ihre Gedankenwelt. Schließlich brennt ein Wald. Ein vielschichtiges, rätselhaft schönes Prosawerk über Bedrohungen der inneren und äußeren Natur. Ein Buch, das es nicht nur zu lesen, sondern auch zu studieren lohnt.
Suhrkamp Verlag, 189 Seiten, 23 Euro
ISBN 978-3-518-43141-2

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