
Der Thomas-Mann-Preis geht in diesem Jahr an den Schriftsteller Ralf Rothmann (69). Sein erzählerisches Werk tauche auf einzigartige Weise in raue, aufreibende Arbeitswelten ab. Zugleich schildere es die Krisen und Abgründe einer künstlerischen Lebensform, teilte die Kulturstiftung Hansestadt Lübeck am 16. März zur Begründung mit. Die mit 25.000 Euro dotierte Auszeichnung wird am 19. September in München verliehen.
Romane aus dem Bergbaumilieu und der Familiengeschichte
Der in Oberhausen als Sohn eines Bergarbeiters aufgewachsene Rothmann hat zahlreiche Romane und Erzählbände verfasst. Er schrieb unter anderem über das Bergbaumilieu des Ruhrgebiets der Nachkriegszeit, die Hauptstadt Berlin um die Jahrtausendwende und die eigene Familiengeschichte. Für sein Werk hat er bereits zahlreiche Literaturpreise erhalten.
Der Thomas-Mann-Preis der Hansestadt Lübeck und der Bayerischen Akademie der Schönen Künste wird seit 2010 im jährlichen Wechsel in Lübeck und München verliehen. Gestiftet wurde er von der Hansestadt bereits 1975 anlässlich des 100. Geburtstags von Thomas Mann und zunächst nur alle drei Jahre vergeben. Frühere Preisträger sind unter anderen Norbert Gstrein, Nora Bossong, Jenny Erpenbeck und Claudio Magris.