Literatur

Deutsches Literaturarchiv Marbach übernimmt Vorlass von Barbara Honigmann

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Barbara Honigmann steht in einem Zimmer ihrer Wohnung vor Büchern und Bildern (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Violetta Kuhn)
Barbara Honigmann in ihrer Wohnung in ihrer Wahlheimat Strassburg, wo sie seit ihrer Ausreise aus der DDR 1984 wohnt.

Die Schriftstellerin und Malerin Barbara Honigmann hat dem Deutschen Literaturarchiv in Marbach (DLA) ihren schriftstellerischen Vorlass übergeben. Dieser sei sehr geprägt vom Thema Exil und Migration, das Honigmann persönlich bewege, sagte Ulrich von Bülow, Leiter der Abteilung Archiv, am 26. Januar in Marbach. Honigmann wurde 1949 in Ost-Berlin als Tochter jüdischer Exilanten geboren und emigrierte 1984 mit ihrer Familie nach Strassburg.

Vorlass mit Manuskripten, Tagebüchern und Briefen

Neben Arbeitsmaterialien wie Reisetagebüchern, Traumbüchern und Notizen sowie Briefen, Zeichnungen und Fotografien enthält Barbara Honigmanns Vorlass die – häufig handgeschriebenen – Manuskripte und verschiedenen Fassungen ihrer Essays, Vorträge und Romane wie „Soharas Reise“ (1996), „Ein Kapitel aus meinem Leben“ (2004) und „Georg“ (2019).

Werk kreist um jüdische Identität und Tradition

Honigmann setzt sich in ihren Werken unter anderem mit der Geschichte ihrer Familie auseinander sowie mit jüdischer Identität und Tradition. Parallel zu ihrer schriftstellerischen Karriere arbeitet sie auch bildkünstlerisch. Barbara Honigmann lernte zunächst Buchhändlerin und studierte später Theaterwissenschaften an der Humboldt-Universität in Berlin. Nach dem Studium arbeitete sie als Dramaturgin und Regisseurin an verschiedenen Theatern in Berlin und Brandenburg. Seit 1975 ist sie als freie Autorin tätig.

Gespräch „Ich habe was zu erzählen“ – Schriftstellerin Barbara Honigmann erhält Goethepreis

„Der Goethepreis ist eine Klasse für sich“, freut sich die Schriftstellerin Barbara Honigmann. Die Jury nennt Honigmanns Werk eine Chronik des 20. Jahrhunderts, „die das Judentum auf berührende und eindrückliche Weise näherbringt“.

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Buchkritik Barbara Honigmann - Unverschämt jüdisch

Was bedeutet jüdische Identität in Deutschland und Europa im 21. Jahrhundert? Dieser Frage geht die Autorin Barbara Honigmann klug und gewitzt in ihren gesammelten Preisreden nach.
Rezension von Andrea Gnam.
Carl Hanser Verlag, 156 Seiten, 20 Euro
ISBN 978-3-44627-077-0

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