
Der Heidelberger LIteraturkritiker Michal Braun ist tot. Wie seine Familie dem Südwestrundfunk gegenüber bestätigte, ist er in der Nacht zum 23. Dezember im Alter von 64 Jahren überraschend gestorben.
Braun arbeitete für verschiedene Medien als Literaturkritiker und Lyrikkenner, war Herausgeber von Lyrikkalendern sowie Jurymitglied beim Peter-Huchel-Preis. „Ohne ihn wäre Lyrik-Kritik in den letzten 40 Jahren nicht denkbar gewesen“, so die Literaturkritikerin Insa Wilke in einem Nachruf.
„Michael Braun zeichnete aus, dass er nicht nur als Kritiker mit großer Kenntnis urteilte, sondern als Mensch erfasste, aus welcher Bedrängnis, welchen Lebensnöten und auch mit welcher Sehnsucht und Zärtlichkeit Gedichte geschrieben werden.“
Braun wurde 1958 in Hauenstein in der Pfalz geboren und studierte Germanistik und Philosophie. Seit 1994 war er als Moderator beim Erlanger Poetenfest tätig und gab zahlreiche Anthologien zeitgenössischer Lyrik heraus. 2018 wurde er für seine herausragende Arbeit mit dem Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik ausgezeichnet.