Sprachkunst

Musikkabarettist Bodo Wartke erhält Deutschen Sprachpreis 2023

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Wandelmut - Bodo Wartke - Plakatmotiv - Querformat (Foto: Pressestelle, Foto: Sven Hagolani)
„Die Unterhaltungskunst des Multitalents ist höchsten sprachlichen und musikalischen Ansprüchen verpflichtet und verweigert sich flachem Entertainment“, lobt die Preisstifterin den Klavierkabarettisten Bodo Wartke (links und rechts).

Der Musikkabarettist Bodo Wartke erhält den Deutschen Sprachpreis 2023 der Henning-Kaufmann-Stiftung. „Bei ihm verschmelzen Wort und Klang zu einem Gesamtkunstwerk“, teilte die Stiftung mit Sitz in Kassel zur Begründung mit. Den 46-Jährigen, der sich mit hervorragendem Klavierspiel und weiteren Instrumenten selbst zu begleiten vermöge, zeichneten Sprachbegabung und Sprachbegeisterung gleichermaßen aus.

„Ich freue mich, dass mein Klavierkabarett in Reimkultur gefällt und als Bemühung um eine gute und gut verständliche deutsche Sprache anerkannt und gewürdigt wird.“

Die Preisverleihung ist für den 4. Juni in Kassel geplant. Der Deutsche Sprachpreis wird seit 1984 verliehen. Er ist mit 10.000 Euro dotiert und zeichnet jährlich einen sorgfältigen und gut verständlichen deutschen Sprachgebrauch aus.

In den vergangenen Jahren ging der Preis unter anderem an die Übersetzerin Rosemarie Tietze, den Theaterkritiker Gerhard Stadelmaier, den Lyriker Ralph Dutli und zuletzt an die Schriftstellerin Daniela Danz.

Sprachkunst Deutsche Dichterin Anja Utler bekommt Ernst-Jandl-Preis für Lyrik

Der österreichische Ernst-Jandl-Preis für Lyrik geht in diesem Jahr an die aus Bayern stammende Autorin Anja Utler. Die mit 15.000 Euro dotierte Auszeichnung werde der 49-Jährigen unter anderm für ihre „avancierte Vortragspraxis" verliehen.

Zur Person Der Klavierkabarettist Bodo Wartke

„Ich denke, also sing ich“, sagt Bodo Wartke - und begleitet dabei sich selbst am Klavier. Seine vertonten Geschichten sind Spiele mit den unendlichen Möglichkeiten, die das Leben so bietet. Mit Witz und Leichtigkeit stellt er existenzielle Fragen: poetisch, politisch und prägnant.

SWR2 Zur Person SWR2

Gedichte und ihre Geschichte Judith Zander: rhyming slang (Crash! Boom! Bang!)

Der SWR und das Land Baden-Württemberg haben Anfang April den Peter-Huchel Preis an die Lyrikerin Judith Zander vergeben. Die Jury besteht aus Lyrikexpertinnen und -experten und ist mit 15.000 Euro dotiert. Nach der Bekanntgabe der diesjährigen Preisträgerin brach ein wahrer Shitstorm gegen Judith Zander los, vor allem in den sozialen Netzwerken wurden Stimmen laut, ihre Lyrik sei unverständlich und abgehoben. Doch muss denn Lyrik unbedingt sofort verständlich sein? Nein, sagen die Jury und unsere Lyrikredakteurin Kerstin Bachtler. Sie hat Judith Zander bei einer Lesung im Künstlerhaus Edenkoben gelauscht und ist begeistert, mit wieviel Witz und Virtuosität die Lyrikerin mit der Sprache spielt. „Mein Anliegen ist immer, die Redewendungen produktiv fürs Gedicht zu machen, also was Neues mit ihnen zu machen und sie in meine Sprache – falls es sowas überhaupt gibt – einzubauen und vorwärts und rückwärts anzubinden oder sie wörtlich zu nehmen oder auch sie gegen ihren gemeinen Sinn zu lesen und sie vielleicht auf den eigentlichen wörtlichen Sinn zurückzuführen,“ sagt Judith Zander über ihre Gedichte. Sie will dem Publikum nicht vorgeben, wer welche Assoziationen hat, wenn er ihre Gedichte hört. Sie wünscht sich nur, dass die Leserinnen und Hörer durch ihre Wort- und Klangkombinationen aufmerksam werden und aufhorchen.

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