
Die Stadt Mainz, das ZDF und 3sat haben den österreichischen Schriftsteller Alois Hotschnig (63) zum Mainzer Stadtschreiber des nächsten Jahres bestimmt. Die Auszeichnung, die mit 12.500 Euro und der Nutzung einer Wohnung im Schatten des Doms dotiert ist, wird im März verliehen, wie die Preisstifter am 14. Oktober
mitteilten.
Empathischer Ton gegen Hass und Ausgrenzung
„Alois Hotschnig erzählt in seinem vielfältigen Werk immer wieder von
Schicksalen, wie sie Krieg und Diktatur hervorbringen“, heißt es in der Begründung der Jury. „Er bricht das Schweigen über die Geschichte heutiger Generationen in Europa und spiegelt dabei die Konflikte und Sehnsüchte auch unserer Zeit.“ Hotschnig setze einen eigenen empathischen Ton und wirke beharrlich Schweigen, Hassreden und Ausgrenzung entgegen.
Der 1959 in Kärnten geborene Schriftsteller galt mit frühen Erzählungen und seinem ersten Roman «Leonardos Hände» (1992) als Shootingstar der österreichischen Literaturszene. Sein jüngster Roman „Der Silberfuchs meiner Mutter“ schildert ein Frauenschicksal des 20. Jahrhunderts aus Sicht eines Sohnes. Hotschnigs Werk umfasst auch erzählende Prosa, Gedichte, Theaterstücke und Hörspiele.
Hotschnig folgt Dörte Hansen als Stadtschreiber
Hotschnig folgt auf Dörte Hansen, die als Mainzer Stadtschreiberin gerade ihren dritten Roman veröffentlicht hat: “Zur See“. Die drei Stifter des Literaturpreises wünschen sich von den Preisträgern auch die Produktion einer Filmdokumentation nach freier Themenwahl.