Distanz zum Schuldkomplex durch die Literatur
Was kann ich als Einzelne*r tun gegen die Klimakrise, und was bringt es, wenn ich extra mein ganzes Leben für das Klima umkremple? Diese Fragen können umweltbewusste Menschen sogar daran hindern, ihr Leben klimafreundlicher zu gestalten.
Dabei gehe es nicht um die Schuldfrage des Einzelnen, denn die Klimakrise sei ein politisches Problem, sagt der Literaturkritiker Martin Zähringer. In der Literatur könne man lernen, wie man ein bisschen Distanz zu diesem Schuldkomplex gewinnen kann.
Climate Fiction gibt ein globales Lagebild der Klimakrise
In SWR2 empfiehlt Zähringer dafür Bücher unter anderem von Helene Bukowski und Roman Ehrlich. Climate Fiction stelle oft dar, was uns in der Klimakrise erwartet. Diese Literatur gäbe ein globales Lagebild der Klimakrise, und zwar „aus der Sichtweise verschiedener Klimakulturen“.
In Berlin findet vom 4. bis 6. Dezember 2020 das erste Internationale Climate Fiction Festival statt. Es stellt Bücher vor, die sich mit der Klimakrise befassen. Martin Zähringer ist der künstlerische Leiter des Festivals. Als Literaturkritiker schreibt er seit vielen Jahren über das Thema Cli Fi.