Plakat Lesebrillen fuer Hoerbuecher im Aufbau-Verlag in Berlin (Foto: IMAGO, imago images / IPON)

Hörbücher

STAND

SWR2 stellt Hörbuch-Neuerscheinungen vor sowohl zu aktuellen Büchern, als auch zu Klassikern der Literaturgeschichte.

Das vorgelesene Buch erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Immer öfter erscheint zu einem auflagenstarken Buch bei der Erstveröffentlichung auch gleich eine Hörbuch-Version.

Hörbuch Charmant: Uve Teschner liest „Ich verliebe mich so leicht“ von Hervé Le Tellier

„Unser Held“, wie der Erzähler die Hauptfigur nennt, folgt „unserer Heldin“ von Paris nach Schottland: Er ist verliebt. Sie aber nicht. So die alte und auch etwas simple Versuchsanordnung in dieser Geschichte, der Hervé Le Tellier dennoch sehr viel Reizvolles abgewinnen kann. Wir verfolgen die Gedanken des Verliebten ebenso wie seine recht aussichtslosen Eroberungsstrategien mit großem Interesse. Das liegt auch an Schauspieler Uve Teschner, der hier ein wunderbarer Erzähler ist: Ironisch-distanziert und genau beobachtend, aber dennoch voller Sympathie für die Figuren.

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Hörbuch Fulminantes Finale: Christian Brückner liest „Der Passagier“ von Cormac McCarthy

Er las, sie saß in der Regie: In 22 Jahren haben Waltraud und Christian Brückner für ihr Label „Parlando“ rund 200 Hörbücher produziert. Handverlesen, zeitgenössische Romane mit literarisch hohem Anspruch und Klassiker. Nun erscheinen die letzten „Parlando“-Produktionen, zwei Romane von Cormac McCarthy. Den Anfang macht „Der Passagier“. Dieser fehlende Passagier aus einem untergegangenen Flugzeug, das der Bergungstaucher Bobby Western untersucht, spielt allerdings nur eine Nebenrolle. Hier wird ein großes, amerikanisches Panorama gemalt und Christian Brückner zeigt noch einmal die ganze Bandbreite seiner Sprechkunst. Fans trösten sich mit dem Gedanken: Es kommt ja noch Band 2, „Stella Maris“.

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Hörbuch Sympathisch: Oliver Dupont liest „Die Mauersegler“ von Fernando Aramburu

Philosophielehrer Toni, geschieden, alleinlebend mit Hund, hat genug vom Leben. In einem Jahr will er ihm ein Ende setzen. Bis dahin schreibt er jeden Tag seine Gedanken auf: Gegenwart trifft auf Erinnerung und wir erfahren eine Menge über diesen manchmal recht zynischen Menschen. Dass man doch hofft, dass er von seinem Plan abkommt, liegt auch an der Lesung von Oliver Dupont. Durch seine wohl gesetzte Differenzierung wird einem auch jemand wie Toni sympathisch.

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Hörbuch Entdeckung: Jennipher Antoni liest „Lilly und ihr Sklave“ von Hans Fallada

Die fünf Erzählungen dieses Hörbuchs wurden in einer verschollen geglaubten Gerichtsakte entdeckt und geben Einblick in das frühe Werk von Hans Fallada. Dabei geht es ihm vor allem um Frauen und ihr Auseinandersetzung mit der Männerwelt. Jennipher Antoni gibt diesem fast aussichtslosen Kampf nach Selbstbestimmung mit sanfter Stimme eine starken Ausdruck.

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Hörbuch Schonungslos: Jonas Minthe liest „More happy than not“ von Adam Silvera

Aron hat eine feste Freundin und einige Kumpels, eigentlich kann er nicht klagen. Wäre da nicht der Selbstmord seines Vaters, der ihn total aus der Bahn geworfen hat. Dann lernt er Thomas kennen, der schnell zu seinem besten Freund wird und ganz neue Gefühle in ihm weckt. Manchmal ist Aron so verzweifelt, dass er am liebsten alles vergessen würde. So wie es das Leteo-Institut verspricht – durch eine spezielle Gehirn-OP. Jonas Minthe liest diesen spannenden Text über das Coming-Out eines Jugendlichen eindringlich und mit dem richtigen Maß an Emotion.

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Hörbuch Lustiger Ernst: Bjarne Mädel liest „Tante Ernas letzter Tanz“

„Tante Erna ist tot“, behauptet Klärchen, aber nur, um ihre Tochter Sibille zu einem Besuch zu bewegen. Das funktioniert, aber darf man sowas? Nein, meint Benno, der seine Eltern freiwillig besucht. Aber auch er freut sich, seine ehemalige Nachbarin und Sandkastenfreundin Sibille endlich mal wiederzusehen. Ein skurriler Generationenroman mit Tiefgang, der einem die unentwegt plaudernden Figuren nah ans Herz legt - feinsinnig und mit großem Gespür für’s passende Tempo gelesen von Bjarne Mädel.

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Hörbuch Einfühlsam: Marit Beyer liest „Schwindel“ von Hélène Gestern

Zwei Menschen, die miteinander unglücklich sind, aber ohne einander noch mehr. Die französische Autorin Hélène Gestern erzählt zwar keine neue Geschichte, aber sie erzählt die bekannte auf eine individuelle Art: In Episoden blickt die Ich-Erzählerin zurück auf Trennungen, Versöhnungen, Sehnsucht und Einsamkeit. Schauspielerin Marit Beyer überzeugt durch ihre feinfühlige Lesung eines Schreibprozesses, der Heilung bringen soll. Stattdessen gelingen vielfältige Perspektiven auf ein Leid, das so alt ist wie die Menschheit selbst.

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Hörbuch Hinreißend: Katharina Quast liest „Kummer aller Art“ von Mariana Leky

Könnte man Hörbücher verschreiben, so wäre dieses das Allheilmittel: Jeden Tag eine dieser Geschichten und schon sieht die Welt ein bisschen besser aus. Einfach, weil man allem Unbill mit der richtigen Haltung begegnet: Aufrecht, mit gesundem Menschenverstand und ausreichend Humor. Katharina Quast liest Mariana Lekys Texte sehr treffend. Sie klingt sanft und angemessen empört zugleich, wenn sie sich mit Unannehmlichkeiten auseinandersetzt. In jeder literarischen Hausapotheke unverzichtbar!

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Hörbuch Vielstimmig – Das Hörbuch „Weiter schreiben – (W)Ortwechseln“

Vom Online-Projekt zum Hörbuch: „Weiter schreiben“ ermöglicht es Autorinnen und Autoren, sowohl in ihrer Muttersprache als auch in deutscher Übersetzung weiter zu publizieren. Gedichte, Erzählungen und Briefwechsel mit deutschsprachigen Kolleginnen und Kollegen bieten so einen einzigartigen Einblick in Gedanken- und Erfahrungswelten unterschiedlicher Kulturen. Äußerst anregend und als Hörbuch nicht nur vielstimmig, sondern in der Umsetzung vor allem stimmig.

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