Der Herbst fühlt sich allmählich so an, wie er sollte: die Temperaturen werden kühler. Wenn wir an die ungewöhnlich heißen Sommertage zurückdenken, scheint ein Rilke-Wort besonders passend: Der Sommer war sehr groß. Es stammt aus Rilkes berühmtem Gedicht „Herbsttag“, 1902 in Paris verfasst.
Doch gegen diese Aussage rührt sich Widerspruch. Claus-Peter Lieckfeld, ein Lyriker unserer Zeit, ist der Meinung: „Rilkes Herbst findet nicht statt“.
Gedichte und ihre Geschichte „Die Konfirmanden" von Rainer Maria Rilke
Der Pfingstsonntag ist der Tag, an dem die Jünger Jesu vom Heiligen Geist erhellt wurden. So steht es in der Apostelgeschichte in der Bibel. Traditionell wird in protestantischen Kirchengemeinden rund um Pfingsten die Konfirmation gefeiert. Rainer Maria Rilke hat im Mai 1903 in Paris am Pfingstsonntag Konfirmandinnen und Konfirmanden bei ihrer Feier beobachtet und sich davon zu einem Gedicht inspirieren lassen. Auch wenn Rilkes Werk zeitlebens von religiösen Themen durchzogen wurde, so hinterfragte er diese stets. Er fühlte sich einem nahen und schwer fassbaren Gott verbunden - aber der Glaubenswelt des Christentums gegenüber war er skeptisch. Dies zeigt sich auch in seinem Gedicht „Die Konfirmanden“.