Zeichner Luz zum ersten Band von "Vernon Subutex": „Ein Gefühlsgewitter“
Der Zeichner Luz lebt seit dem islamistischen Anschlag auf Charlie Hebdo in einem Versteck und trifft sich selbst mit Journalisten nicht persönlich. Am Bildschirm sitzt er schlecht ausgeleuchtet vor seiner Webcam und wirkt fast wie in einer seiner Szenen, in denen er Vernon Subutex vor schwarzem Hintergrund in gelb und weiß zeichnet.
Wie für viele Leser, hat der Roman von Virginie Despentes bei ihm eine einschneidende Wirkung erzielt: „Der erste Band hat mich geradezu ausgelaugt. Das war wie ein Gefühlsgewitter, das über mich gekommen ist.“
Explosive Bilder
Dieses Gefühlsgewitter übersetzt der Zeichner in explosive Bilder, deren Farbgebung und Anmutung stark kontrastieren. Luz liest die Geschichte über den abgehalfterten ehemaligen Besitzer des Kult-Plattenladens Revolver, der schließlich auf der Straße landet, als eine Geschichte über Verlust, Freundschaft und den Sinn des Lebens.
Die ekstatische Tanzparty, auf der Vernon, der Obdachlose, zum DJ Helden wird, hält Luz in kalten weiß und blau Tönen. Die ekstatische Liebesszene zwischen Vernon und Marcia, der Transvestitin, gerät zu einem wahren Farb-Feuerwerk auf schwarzem Hintergrund.
Luz und Vernon - Experten des Verlusts und der Hoffnung
Wie kommen wir wieder in Kontakt, wie knüpfen wir in dieser vereinzelten Gesellschaft wieder Bindungen? Wie schaffen wir es, die Hoffnung nicht zu verlieren? In seiner Graphic Novel begegnen sich Vernon und Luz als – Experten des Verlusts und der Hoffnung.