Neben Sachbüchern und belletrisitischen Werken werden in SWR Kultur auch regelmäßig Lyrik-Neuerscheinungen besprochen.
"Gedichte und ihre Geschichte" werden jede Woche in SWR Kultur Am Samstagnachmittag vorgestellt.
Neben Sachbüchern und belletrisitischen Werken werden in SWR Kultur auch regelmäßig Lyrik-Neuerscheinungen besprochen.
"Gedichte und ihre Geschichte" werden jede Woche in SWR Kultur Am Samstagnachmittag vorgestellt.
Mit ihrer klugen und poetischen Wortkunst hat sich die 46-jährige Dichterin Safiye Can aus Offenbach einen prominenten Platz in der deutschen Lyriklandschaft erschrieben. Ihre Gedichtbände erscheinen in hohen Auflagen, als Botschafterin für das Lesen und mit Schreibwerkstätten begeistert sie auch Kinder und Jugendliche für die Magie der Worte. Poesie und Politik gehen für die engagierte Dichterin ganz selbstverständlich zusammen. So entwirft sie nicht nur ungewöhnliche Liebesgedichte, sondern bezieht in ihren Texten auch Stellung gegen Rassismus und Frauenfeindlichkeit.
Johann Wolfgang von Goethe hat einige der bedeutendsten Werke deutscher Lyrik geschrieben - aber nicht nur, zumindest auf den ersten Blick. Goethes Gedicht über die Heiligen drei Könige klingt wie ein alberner, holpriger, schlecht gereimter Kindervers. Dafür gibt es jedoch einen Grund: Goethe schrieb das Gedicht für seinen Freund Carl Friedrich Zelter. Die Form folgt mit voller Absicht einem einfachen, derben Stammtischton. Zelter gründete 1809 die erste Liedertafel. Goethe hat mit diesem Liedchen wahrlich kein lyrisches Meisterwerk abgeliefert, und er wusste es. Doch er hat aus echter Zuneigung heraus ein Gedicht in genau dem Ton geschrieben, den sein Herzensfreund Zelter am meisten schätzte.
Knapp 250 Jahre ist es her, dass sich in Schottland Ende Dezember ein schreckliches Eisenbahnunglück ereignete. Am 28. Dezember 1879 stürzte die Firth-of-Tay-Brücke bei Dundee ein, während gerade ein Zug darüberfuhr. Der Zug stürzte in den Fluss und 75 Menschen kamen dabei ums Leben. Die Brücke war von 1871 bis 1878 unter enormem Aufwand erbaut und erst eineinhalb Jahre vor dem Unglück eingeweiht worden. Ursache war ein schwerer Sturm, der die Brücke beschädigte. Viele Menschen jedoch sahen in dem Unglück eine Strafe. Theodor Fontane hörte auf seiner Schottlandreise davon und griff dieses Motiv in seiner Ballade „Die Brück‘ am Tay“ auf, die er wenige Tage nach dem Unglück schrieb und Anfang Januar bereits in einer Zeitschrift veröffentlichte. Der deutsche Schauspieler Charles Wirth rezitierte Fontanes Ballade 1980 im ehemaligen Südwestfunk – einer der Schätze in unserem Archiv.
In diesem Jahr wäre Vicco von Bülow alias Loriot 100 Jahre alt geworden und der Humorist ist umfassend gewürdigt worden. Einen Tag vor Heiligabend möchten wir nochmals an ihn erinnern mit seinem wunderbar bösen Gedicht „Advent". Loriot hat es in einem von ihm gezeichneten Trickfilm 1969 im Fernsehen veröffentlicht und später vielfach selbst als reines Gedicht vorgetragen. Es berichtet in sanftem Ton, wie eine Förstersfrau am Nikolausabend ihren Mann im Forsthaus erschießt. Dieser schwarze Humor sorgte in den 70er Jahren für viel Aufregung im Rundfunkrat und soll sogar zu einer Anfrage im Bundestag geführt haben. Mittlerweile hat sich die Empörung gelegt und Loriots Adventszeilen gelten als Klassiker unter den Weihnachtsgedichten. Der unvergessene große Komiker ist in einer Aufnahme aus dem Jahr 1974 zu hören.
„Wer, wenn ich schriee, hörte mich aus der Engel Ordnungen?“ – So beginnen Rainer Maria Rilkes „Duineser Elegien“, das Hauptwerk des deutschen Dichters und eines der bedeutendsten Werke der deutschen Literaturgeschichte. Jetzt sind Rilkes Elegien in einer beeindruckenden Edition neu erschienen, aufwändig ergänzt um ihre Entstehungsgeschichte.
Lukas Meyer-Blankenburg im Gespräch mit Frank Hertweck.
Herausgegeben von Christoph König
Wallstein Verlag, 494 Seiten, 39 Euro
ISBN 978-3-8353-5465-4
„Lauter Lieblingsgedichte“ – das ist das Motto des Lyrikkalenders, den der Verleger und Lyrikliebhaber Hubert Klöpfer aus Tübingen jedes Jahr herausgibt. Das Besondere daran ist: Hubert Klöpfer schreibt alle Gedichte dafür mit der Hand ab und präsentiert jeweils zwei Gedichte pro Monat. Der Lyrikkalender hat keine Bilder, und dennoch ist es ein Genuss, die kunstvolle Handschrift in schön gesetztem Format zu betrachten – und natürlich die Texte zu lesen. Darunter sind klassische, bekannte Gedichte, aber auch bisher unveröffentlichte Lyrik.
Die Vorweihnachtszeit ist eine schöne Gelegenheit, sich mit Gedichten auf Weihnachten einzustimmen. Anfang Dezember müssen es ja nicht gleich Texte sein, die nach Heiligabend klingen. Joachim Ringelnatz hat eine Menge Gedichte geschrieben, die uns den ganzen Dezember bis Silvester begleiten können, die uns zum Nachdenken, aber auch zum Schmunzeln bringen. Manche drehen sich um Weihnachten, einige aber auch einfach um den Winter. Und ein paar sind sogar gut für die Gesundheit. Der Schauspieler und Comedian Matthias Matschke liest 43 Gedichte auf der CD „Weihnachten mit Ringelnatz“, die gerade im Audio Verlag erschienen ist, darunter auch „Ruf zum Sport“ und „Eis-Hockey“.