Tisch mit Büchern zu Kanada, Gastland der Frankfurter Buchmesse 2021 (Foto: IMAGO, epd-bild/Thomas Rohnke)

Literatur

Das war die Frankfurter Buchmesse 2021

Stand

Die Frankfurter Buchmesse ist am Sonntag, den 24.10.2021 zu Ende gegangen. Mehr als 36.000 Fachbesucher*innen aus 105 Ländern sowie 37.500 Leser*innen aus 85 Ländern haben die Buchmesse besucht. Das Motto war: "Re:connect - Welcome back to Frankfurt".

Die Sehnsucht nach einem neuen Gemeinschaftsgefühl

Beim Rückblick auf die 73. Frankfurter Buchmesse bleiben besonders zwei Dinge hängen: die Sehnsucht nach einem neuen Gemeinschaftsgefühl und kontroverse Diskussionen um rechte Verlage auf der Buchmesse. Die Mehrheit des Publikums war aber vor allem froh, wieder Autorinnen und Autoren vor Ort zu erleben, meint SWR2-Literaturkritiker Carsten Otte in seinem Kommentar.

Friedenspreis des Deutschen Buchhandels

Den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2021 erhielt am Sonntag, den 24. Oktober, die simbabwische Autorin und Filmemacherin Tsitsi Dangarembga. Die Preisträgerin forderte in ihrer Rede einen Paradigmenwechsel in den europäischen Denkmustern. Sie sprach von der imperialen Gewalt, die bis heute für Missstände im postkolonialen Afrika verantwortlich sei.

Autorin Tsitsi Dangarembga aus Simbabwe, Preisträgerin des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels, spricht bei der Verleihung. (Foto: dpa Bildfunk,  picture alliance/dpa/epd-Pool)

Bei der Preisverleihung ergriff die Frankfurter Diversitätsbeauftragte Mirrianne Mahn (Grüne) das Wort und kritisierte die Präsenz von Rechten Verlagen auf der Buchmesse, die Schwarze Autor*innen gehindert habe, an der Veranstaltung teilzunehmen. „Das Paradox ist, dass wir hier in der Paulskirche, der Wiege der Demokratie, einer schwarzen Frau den Friedenspreis verleihen, aber schwarze Frauen auf genau dieser Buchmesse nicht willkommen waren, [...] weil nicht dafür gesorgt wurde, dass sie sich sicher fühlen“, sagte sie.

Die ganze Preisverleihung sehen (ZDF Mediathek):

Die Veranstaltungen der ARD-Buchmessen-Bühne

Viele Gespräche mit Autor*innen, Literaturkritiker*innen und anderen Vertretern der Buchbranche gab es wieder vor Ort, auch auf der ARD Buchmessenbühne. Alle Gespräche können in der ARD Mediathek angesehen werden.

Streit um die Präsenz rechtsradikaler Verlage

Publikationen des Jungeuropa-Verlages (Foto: SWR, Foto: Carsten Otte)

Dass der „Jungeuropa“-Verlag auf der Buchmesse vertreten ist, sorgte schon zu Beginn der Messe für Streit, vor allem in den sozialen Netzwerken. Eine ganze Reihe von Autorinnen und Autoren sagten ihre Teilnahme bei Veranstaltungen auf der Messe ab, weil sie nicht in der räumlichen Nähe eines rechtsradikalen Verlages bzw. ganz grundsätzlich nicht auf einer Messe lesen und sprechen möchten, auf der auch Bücher wie „Enklave“ von Volker Zierke vorgestellt werden.

Deutscher Buchpreis 2021

Am Montag, den 18. Oktober 2021, wurde der Deutsche Buchpreis an Antje Rávik Strubel für ihren Roman „Blaue Frau“ verliehen. „Mit existenzieller Wucht und poetischer Präzision schildert Antje Rávik Strubel die Flucht einer jungen Frau vor ihren Erinnerungen an eine Vergewaltigung. Schicht um Schicht legt der aufwühlende Roman das Geschehene frei“, heißt es in der Jury-Begründung.

Literatur Deutscher Buchpreis an Antje Rávik Strubel für ihren Roman "Blaue Frau"

Antje Rávik Strubel erhält den Deutschen Buchpreis 2021 für ihren Roman „Blaue Frau“. „Mit existenzieller Wucht und poetischer Präzision schildert Antje Rávik Strubel die Flucht einer jungen Frau vor ihren Erinnerungen an eine Vergewaltigung. Schicht um Schicht legt der aufwühlende Roman das Geschehene frei“, heißt es in der Jury-Begründung.

Ehrengastland Kanada präsentiert sich multimedial

Das Ehrengastland der Frankfurter Buchmesse 2021 war Kanada. Schon 2020 sollte sich das Land auf der Buchmesse präsentieren, doch Corona machte einen Strich durch die Rechnung. Im eigenen Pavillon präsentierte Kanada sich multimedial als multikulturelles Land.

Pavillon des Gastlandes Kanada bei der Frankfurter Buchmesse (Foto: SWR, Foto: Carsten Otte)
Pavillon des Gastlandes Kanada bei der Frankfurter Buchmesse
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