Tägliches Lesen macht klüger
Gelesen wird weiterhin viel. Doch auf welche Weise? Diese Frage treibt Felicitas von Lovenberg um. Die Verlegerin wirbt für "deep reading", das konzentrierte Lesen längerer Texte. Das sei nun einmal mehr, als auf Facebook oder bei WhatsApp kurze Textnachrichten zu überfliegen.
Es sei wissenschaftlich erwiesen, so von Lovenberg, "dass schon dreißig Minuten vertieftes Lesen am Tag uns klüger machen, gesünder, stabiler, weniger anfällig für Depressionen, kommunikationsfähiger, empathischer, besserverdienender und und und", sagt die Verlegerin im SWR2-Interview mit einem Augenzwinkern.
Vielleser kommen besser mit der Welt klar
Vielleser seien zwar nicht unbedingt die glücklicheren Menschen. Aber, ergänzt die Verlegerin: "Sie sind einfach fähiger, die Welt in ihrer Vielschichtigkeit, in ihrer Komplexität wahrzunehmen und zu reflektieren."
Lesen gegen Depressionen und psychosomatische Störungen
Die Wirkung des Lesen sei deshalb kaum zu unterschätzen, meint von Lovenberg. Depressionen seien Volkskrankheit Nummer 1. Immer mehr Menschen litten unter psychosomatischen Störungen. Es sei klar, "dass Menschen, die gewohnt sind, viel zu lesen, sich in die Schuhe von jemand anderem zu stellen und sich die Welt aus der Perspektive von jemand anderem anzuschauen - dass die einfach besser gerüstet sind, um mit den Zumutungen unserer Gegenwart umzugehen."