Nachbarn müssen Nähe und Distanz immer wieder neu austarieren, das wurde in den Lockdowns der Pandemie besonders deutlich. Nachbarschaft ist ein Laboratorium des sozialen Miteinanders – und ein dankbares Sujet für die Literatur.
Judith Hermann, Jens Wonneberger, Katerina Poladjan und Dirk Kurbjuweit erzählen von den Höhen und Tiefen der Nachbarschaft: Von Geräuschen und Gerüchen, Neugier und Kontrolle, Zudringlichkeiten und Freundschaften.
Beatrice Faßbender und Ulrich Rüdenauer haben mit den vier Autor*innen über ihre Nachbarschafts-Romane gesprochen. Sie leuchten in einsame Häuser am Dorfrand und in die Abgründe großstädtischer Altbauten; tummeln sich in sowjetischen Gemeinschaftswohnungen und beobachten hinter der Gardine das Mietshaus gegenüber.
Und wie nebenbei gelingt es ihnen, im Mikrokosmos Nachbarschaft auch ein gesellschaftliches Klima zu beschreiben.