SWR2 Literaturchef Frank Hertweck begrüßt die Vergabe des Deutscher Sachbuchpreises an Malinowski
„Das Buch verbindet soziale und politische Zeitgeschichte mit einem Familienporträt und ist zugleich eine glänzende Milieustudie konservativer und rechter Republikfeindlichkeit.“
Die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels verleiht den mit 42.500 Euro dotierten Deutschen Sachbuchpreis 2022 zum zweiten Mal. Ausgezeichnet wird ein herausragendes, in deutscher Sprache verfasstes Sachbuch, das Impulse für die gesellschaftliche Auseinandersetzung gibt.
Die Nominierten in alphabetischer Reihenfolge:
- Bettina Baltschev: Am Rande der Glückseligkeit. Über den Strand (Berenberg, Mai 2021)
- Alice Bota: Die Frauen von Belarus. Von Revolution, Mut und dem Drang nach Freiheit (Berlin Verlag, Juli 2021)
- Stefan Creuzberger: Das deutsch-russische Jahrhundert. Geschichte einer besonderen Beziehung (Rowohlt, März 2022)
- Samira El Ouassil & Friedemann Karig: Erzählende Affen. Mythen, Lügen, Utopien – Wie Geschichten unser Leben bestimmen (Ullstein, Oktober 2021)
- Ludwig Huber: Das rationale Tier. Eine kognitionsbiologische Spurensuche (Suhrkamp, Dezember 2021)
- Stephan Malinowski: Die Hohenzollern und die Nazis. Geschichte einer Kollaboration (Propyläen, September 2021)
- Steffen Mau: Sortiermaschinen. Die Neuerfindung der Grenze im 21. Jahrhundert (C.H.Beck, November 2021)
- Natan Sznaider: Fluchtpunkte der Erinnerung. Über die Gegenwart von Holocaust und Kolonialismus (Carl Hanser, Januar 2022)

Über den Deutschen Sachbuchpreis
Der Deutsche Sachbuchpreis wurde 2020 vom Börsenverein des deutschen Buchhandels ins Leben gerufen, die erste Preisvergabe musste jedoch wegen der Corona-Pandemie ins Jahr 2021 verschoben werden. 2022 findet demnach erst die zweite Verleihung des mit insgesamt 42.500 Euro dotierten Preises statt.
Ausgezeichnet werden sollen herausragende, in deutscher Sprache verfasste Sachbücher, die Impulse für die gesellschaftliche Auseinandersetzung geben. „Die Relevanz des Themas, die erzählerische Kraft des Textes, die Art der Darstellung in allgemein verständlicher Sprache sowie die Qualität der Recherche“ sind Qualitätskriterien, an denen sich die Jury laut Webseite orientiert.
25.000 Euro erhält der oder die Preisträger*in, die weiteren sieben Nominierten werden mit jeweils 2.500 Euro ausgezeichnet. Der Preis wird jährlich von der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels vergeben, mit Unterstützung der Deutsche Bank Stiftung und der Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss.