Josef Kaiser kommt 1921 als Kind eines schwarzen französischen Besatzungssoldaten und einer deutschen Mutter in Speyer zur Welt. Der „schwarze Kaiser“ wächst ausgegrenzt und in bitterer Armut auf. Eine ergreifende Geschichte, die der Künstler Michael Lauter zusammen mit der 96-jährigen Witwe des 1991 verstorbenen „schwarzen Kaisers“ jetzt als reich bebildertes Buch veröffentlicht hat.
Die Graphic Novel schildert eine bewegende Lebensgeschichte
Josef Kaiser, geboren am 14. September 1921 in Speyer. Ein deutsches Kind mit dunkler Hautfarbe, das seinen Vater, einen französischen Offizier aus Madagaskar, nie kennengelernt hat.
Der Autor und Grafiker Michael Lauter schildert diese Lebensgeschichte in seinem Buch „Der schwarze Kaiser“.

Josef Kaiser ist eines von 400 Kindern aus Beziehungen deutscher Frauen mit schwarzen Soldaten während der französischen Besatzungszeit links des Rheins nach dem Ersten Weltkrieg. Im üblen Volksmund wurden diese Kinder als „Rheinland-Bastarde“ tituliert.
Die Zwangssterilisation blieb ungestraft
Josef Kaiser erlebt von Kindesbeinen an, was es heißt, ausgegrenzt zu sein. Mit 10 Jahren gibt es für manche dieser schwarzen Kinder einen Weg aus der Misere: Im Zirkus Krone arbeitet Josef Kaiser als Artist – und stürzt vom Hochseil.
Stattdessen interessiert sich die Gestapo für den 16-jährigen Josef Kaiser. Er wird zwangssterilisiert. Die Verantwortlichen sind nach dem Zweiten Weltkrieg ungestraft davon gekommen.
Die Witwe Kaisers wirkte am Buch mit
Halt und Hoffnung hat Josef Kaiser bei seiner künftigen Frau gefunden. Auch wenn Hertha Kaiser vor dem Ja-Wort mit sich gerungen hat. Weil sie wusste, dass sie und Josef nie Kinder haben würden.

1991 ist Josef Kaiser gestorben. Jetzt hat ihm Autor und Grafiker Michael Lauter auf über 160 Seiten mit fast 100 Illustrationen ein berührendes Stück Literatur gewidmet.
SWR2 Leben Der schwarze Kaiser – Josef aus Speyer und seine Geschichte
Was aus dem Sohn einer deutschen Frau und einem schwarzen Soldaten während der französischen Besatzung links des Rheins nach dem Ersten Weltkrieg wurde, der 1991 starb. Erzählt von seiner 96jährigen Witwe. Von Eberhard Reuß
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Sie darf bleiben, muss aber historisch eingeordnet werden, hat der Bundesgerichtshof heute über ein Relief an der Wittenberger Stadtkirche geurteilt. Es sei nun aber Zeit, endlich stärkere Zeichen zu setzen, kommentiert die SWR-Redakteurin Nela Fichtner.