Platz 7 (35 Punkte)

Roman

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Man kann nicht sagen, dass sie nichts geworden wären, die sechzehn DDR-Eliteschüler, die Julia Schoch in ihrem Roman jeweils zweimal zu Wort kommen lässt: einmal zu der Zeit, als sie zwischen 1989 und 1992 gemeinsam die Schulbank drücken, und das zweite Mal ein Vierteljahrhundert später im Hier und Jetzt. Heute sind sie Anwalt, Schriftstellerin, Historiker, Manager, Lehrerin. Aber natürlich gibt es auch ein paar Problemfälle. Durch die Vielstimmigkeit, mit der Julia Schoch ihre sechzehn Figuren über ihre jeweiligen Erfahrungen sprechen lässt, kann ihr Roman einen beträchtlichen Querschnitt von Perspektiven, Charakteren und Haltungen bieten. Insgeheim spielen dabei die Fragen mit: Was wäre gewesen wenn? Und wenn nicht? Und was war tatsächlich? Und warum? Es ist ein weites Feld: die vielen Einwirkungen, durch die sich historischer Wandel in individuellen Lebensläufen niederschlägt. Da gibt es viel zu erzählen über Glück, Scheitern, Höhenflüge oder Zweifel.

Zur Autorin:

Julia Schoch, 1974 in Bad Saarow geboren, lebt nach Aufenthalten in Bukarest und Paris als freie Schriftstellerin und Übersetzerin in Potsdam. Für ihr von der Kritik hochgelobtes Erzähldebüt Der Körper des Salamanders wurde sie mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u. a. dem Förderpreis des Friedrich-Hölderlin-Preises und dem Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis. Nach dem für den Leipziger Buchpreis nominierten Roman Mit der Geschwindigkeit des Sommers erschien zuletzt Selbstporträt mit Bonaparte.

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SWR