Platz 5 (37 Punkte)

Roman

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Wenn die eigene Großmutter Tänzerin war und von Otto Dix, dem genialen Porträtisten der 1920er Jahre, als eine der Bildikonen jener Zeit verewigt wurde, dann lässt sich darin durchaus ein Romanstoff erkennen. Die Roman-, Theater- und Drehbuchautorin Nina Jäckle hat ihn aufgegriffen und sich mit dem Schlüsselkonflikt dieser Episode auseinandergesetzt. Für die Großmutter war die Rolle als Dix-Modell gleichbedeutend mit den fünfzehn Minuten Ruhm in ihrem Leben. Danach ging sie als Ehefrau in die Provinz. Nina Jäckle spürt in ihrem Roman mit der Freiheit der Fiktion diesem Bruch im Leben einer Frau nach, für die der Stachel der frühen Abenteuer und Erwartungen immer schmerzlich spürbar blieb. 

Zur Autorin:

Nina Jäckle, 1966 in Schwenningen geboren. Ihre ersten Bücher erschienen im Berlin Verlag: Es gibt solche, Noll, Gleich nebenan und Sevilla. Bei Klöpfer & Meyer erschien 2010 mit großem Erfolg die Erzählung Nai oder was wie so ist sowie die Romane Zielinski (2011) und Der lange Atem (2014). Nina Jäckle erhielt zahlreiche literarische Auszeichnungen, u. a. das große Stipendium des Landes Baden-Württemberg, das Heinrich-Heine-Stipendium, das Arbeitsstipendium des Deutschen Literaturfonds sowie 2015 den Italo-Svevo-Preis für ihr Gesamtwerk und den Evangelischen Buchpreis für Der lange Atem. Nina Jäckle ist Stipendiatin der Villa Massimo in Rom 2016/17.

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SWR