Platz 7-9 (-) 21 Punkte

Aus dem Russischen von Ursula Keller unter Mitarbeit von Natalja Sharandak

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Nach der erfolgreichen Wiederentdeckung des Romans “Eine Straße in Moskau” des exilrussischen Autors Michail Ossorgin (1878–1942) lässt der Verlag nun die beiden noch fehlenden Romane dieser Trilogie über die russischen Revolutionen von 1905 und 1917 folgen, vereint in einem Band. Mit ungeheurer Wucht erzählt Ossorgin von Terror, Attentaten, Geheimpolizei, Gefängnis, Exil und dem Untergang des alten Russlands im revolutionären Chaos.

Zur Autorin / Zum Autor:

Michail Andrejewitsch Ossorgin oder Iljin, wie er eigentlich hieß, ist bei uns und sogar in Russland eine unbekannte Schriftstellergröße. Er wurde 1878 in Perm geboren, war Mitglied der Partei der Sozialrevolutionäre, nahm am Aufstand von 1905 teil, trat 1913 wegen der Heirat mit Rachil Ginzberg zum Judentum über, wurde 1914 Freimauerer, wirkte nach der Oktoberrevolution gegen die Bolschewisten, wurde 1919 und 1921 verhaftet, kam jeweils nach Interventionen wieder frei und wurde schließlich 1921 mit anderen Intellektuellen des Landes verwiesen. Trotzki kommentierte dies folgendermaßen: „Wir haben diese Leute deshalb ausgewiesen, da wir einerseits keinen Vorwand hatten, sie zu erschießen, sie aber andererseits nicht mehr dulden konnten.“ Nach einer Zeit in Berlin ließ sich Ossorgin schließlich in Paris nieder, wo er andere Emigranten, wie Boris Sajzew oder Mark Aldanow, traf. In Frankreich entstanden auch seine wichtigsten Werke, wie Siwzew Wraschek (1928), unser AB-Titel Eine Straße in Moskau, und Der Freimaurer (1937). Bald nach Ausbruch des Krieges floh Ossorgin nach Chabris, wo er 1942 starb.

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SWR