Aus der Jury diskutieren die Literaturkritiker*innen Sigrid Löffler, Gerrit Bartels und Hubert Winkels mit Carsten Otte über Bücher von Sharon Dodua Otoo, Norbert Gstrein, Rosmarie Waldrop und Mathias Enard.
Die Bücher in der Diskussion
Lesung und Diskussion Mathias Enard: Das Jahresbankett der Totengräber
Ein Pariser Anthropologe reist in ein Dorf, um seine Dissertation über das ländliche Leben im 21. Jahrhundert fertigzustellen - und wird weit tiefer in den Mikrokosmos hineingezogen als sein wissenschaftliches Arbeiten es erlaubt. mehr...
Lesung und Diskussion Rosmarie Waldrop: Pippins Tochters Taschentuch
Eine Wiederentdeckung: Waldrop, 1935 in Franken geboren, gründete mit ihrem Mann, dem Dichter und Übersetzer Keith Waldrop, einen der bedeutendsten Lyrikverlage der USA. Ihr Roman steht in der Tradition experimenteller Gedichte. mehr...
Lesung und Diskussion Norbert Gstrein: Der zweite Jakob
Ein Mann kurz vor seinem 60. Geburtstag blickt in die Abgründe seiner Biografie. Und findet dort eine Schuld, derer er sich selbst nicht gewiss ist. Das Uneindeutige, das sich durch Gstreins elegante Sätze zieht, ist Gstreins Form der Gerechtigkeit. mehr...
Literatur SWR Bestenliste Mai
Die SWR Bestenliste empfiehlt seit über 40 Jahren verlässlich monatlich zehn lesenswerte Bücher, unabhängig von Bestsellerlisten. Nicht die Bücher, die am häufigsten verkauft werden, bestimmen die Liste, sondern eine Jury, bestehend aus 30 namhaften LiteraturkritikerInnen, wählt die Bücher aus, denen sie möglichst viele LeserInnen wünscht. mehr...
Rezensionen in SWR2
Buchkritik Mathias Enard – Das Jahresbankett der Totengräber
Mit dem Blick eines Anthropologen präsentiert Mathias Enard ein faszinierendes Portrait des ländlichen West-Frankreichs im 21. Jahrhundert.
Rezension von Kathrin Hondl.
Aus dem Französischen von Holger Fock, Sabine Müller
Hanser Verlag Berlin, 480 Seiten, 26 Euro
ISBN: 978-3-446-26934-7
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Buchkritik Rosmarie Waldrop – Pippins Tochters Taschentuch
Dieser Roman der amerikanischen Lyrikerin Rosemarie Waldrop ist bereits 1986 auf Englisch erschienen. Doch nun hat ihn Ann Cotten bravourös ins Deutsche übersetzt. Es ist eine experimentelle und doch leichtfüßige Geschichte vom Aufwachsen zwischen Kitzingen und Bayreuth im Nationalsozialismus. Nominiert für den Preis der Leipziger Buchmesse.
Rezension von Ulrich Rüdenauer.
Suhrkamp Verlag, 276 Seiten, 24 Euro
ISBN: 978-3-518-22518-9
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Buchkritik Norbert Gstrein - Der zweite Jakob
Was ist das Schlimmste, das du je getan hast? Diese Frage plagt den Schauspieler Jakob, denn er hat in seinem nunmehr fast 60-jährigen Leben eine Menge falsch gemacht. „Der zweite Jakob“ von Norbert Gstrein ist ein mitreißender Roman über den verzweifelten Versuch, sich der eigenen Herkunft und einer beschämenden Biografie zu entledigen.
Rezension von Carsten Otte.
Hanser Verlag, 448 Seiten, 25 Euro
ISBN 978-3-446-26916-3
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Buchkritik Sharon Dodua Otoo - Adas Raum
Sie heißen alle Ada: Die eine lebt 1459 in Ghana, die zweite 1848 in London, die dritte in einem KZ in Thüringen, und die vierte kommt 2019 nach Berlin. Ihr Name verbindet sie miteinander – und auch ein geheimnisvolles Armband, das über die Jahrhunderte weitergegeben wird. Mit „Adas Raum“ hat Bachmann-Preisträgerin Sharon Dodua Otoo ihren ersten Roman vorgelegt: eine verschlungen poetische, aber manchmal auch etwas plakative Geschichte.
Rezension von Katharina Borchardt.
S. Fischer Verlag, 320 Seiten, 22 Euro
ISBN 978-3-10-397315-0
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