Platz 5 (50 Punkte)

Cătălin Mihuleac: Oxenberg & Bernstein

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Am Beispiel der jüdischen Familie Oxenberg schildert Cătălin Mihuleac die Entwicklung, die 1941 zum großen Pogrom in der rumänischen Stadt Iaşi führte. Vermittels der schon zuvor nach Amerika ausgewanderten Familie Bernstein dagegen wird die Nachgeschichte des schrecklichen Massakers in Erinnerung gerufen.

Mit seinem Roman stellt sich der rumänische Autor in die Tradition der sarkastischen und burlesken Darstellungen historischer Verbrechen. Doch gerade durch diesen scheinbar leichten Tonfall werden die Versuche, den rumänischen Faschismus und Antisemitismus zu verdrängen, umso schärfer hervorgehoben.

Der Roman war in Rumänien hochumstritten, wie Sigrid Löffler im Deutschlandfunk erklärte:

"Einerseits war der Roman ein Verkaufserfolg, andererseits wurde er angefeindet und zum Teil auch boykottiert, nicht nur, weil er mit der bequemen Geschichtslüge von der alleinigen Schuld der Wehrmacht am Massenmord aufräumte, sondern auch wegen seines provokanten, flapsigen Erzähltons."

Zum Autor:

Cătălin Mihuleac wurde 1960 in Iaşi/Rumänien geboren. Zunächst arbeitete er als Geologe. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs wurde er Journalist und Schriftsteller. Er schreibt für Zeitschriften, auch als Satiriker, und hat zahlreiche Bücher verfasst. Oxenberg & Bernstein erschien 2014 in Rumänien. Der Roman ist sein erstes Buch in deutscher Übersetzung. 

 

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SWR