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Ulrike Draesner: doggerland

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Das nächste Hundebuch von Ulrike Draesner, nachdem sie seinerzeit in ihrem Erzählungsband „Hot Dogs“ tatsächlich eine Ladung Welpen im Backofen hat verschwinden lassen? Nein, natürlich nicht.

Die Doggerbank ist eine Untiefe in der Nordsee, östlich der britischen, westlich der dänischen Küste. Vor 10 000 Jahren hatte das Doggerland eine Fläche von 23 000 Quadratkilometern und verband die englische Küste und das skandinavische Festland. Ein untergegangenes Territorium, das ist immer fruchtbares literarisches Terrain. Ulrike Draesner, eine artifizielle Könnerin auf dem Gebiet von Prosa und Lyrik, hat einen, wie sie selbst es nennt, „dreigliedrigen Text“ gebaut, der aus einem Hauptstrang und zwei sprachlichen Nebengleisen besteht. So entsteht ein Text- und Lautkörper, der von Flora und Fauna, den Lebensformen auf dem heute überschwemmten Land, erzählt, von den Gepflogenheiten und Bedingungen. Flankiert wird dieser Hauptstrang von klanglichen Anreicherungen, aus Wörtern in deutscher und englischer Sprache, die dem Gebilde noch eine zusätzliche Tiefendimension verleihen.

Alles fließt hier, die Laute, das Wasser, die Gewissheiten und die Identitäten. „doggerland“ bietet eine komplexe Lektüre, die Gedankenräume eröffnet und wenig festschreibt.

Diskussion Was interessieren uns die Pole?

Es diskutieren: Ulrike Draesner - Schriftstellerin, Berlin, Eberhard Kohlberg - Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung, Bremerhaven, Birgit Lutz - Autorin und Expeditionsleiterin, München

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