Persönliche Empfehlung von Daniela Strigl

Daniel Defoe: Die Pest in London

Stand

„Yet I alive“ – „ich aber, ich blieb am Leben“, lautet der letzte Satz in Daniel Defoes grandioser Mischung aus Reportage, Roman und Chronik. Die Pestepidemie des Jahres 1665 in England forderte 100 000 Tote, 70 000 davon in London. Defoe erlebte die Seuche als Kind und schrieb „A Journal of the Plague Year“ (1722) als bereits berühmter Autor.

Sein Ich-Erzähler H. F., ein Single mit Gesinde, entschließt sich, in der Stadt zu bleiben und auf Gott zu hoffen, er setzt aber vor allem auf die menschliche Vernunft, bringt Statistiken, Maßnahmenkataloge und Fallgeschichten, erzählt mit sachlicher Empathie vom buchstäblichen Lockdown, dem Einsperren der Kranken samt Familie, von niederschmetterndem Leid und erhebendem Mut.

Exzellent übersetzt von Rudolf Schaller (1956).

Stand
AUTOR/IN
SWR