In „Ohrfeige“ fesselt ein Mann eine Mitarbeiterin der Asylbehörde in seiner Verzweiflung an einen Stuhl. Und in seinem letzten Buch „Deutsch für alle“ fasste Khider den Heimatdiskurs dergestalt in Sprache, als dass er die deutsche Grammatik und deren vermeintliche Widersinnigkeiten in halbironischer Weise auf den Prüfstand stellte.
Für „Palast der Miserablen“, seinem neuen Roman, habe er insgesamt acht Fassungen geschrieben, erzählt Khider.
Es ist ein Buch, das in einen Folterkeller des Hussein-Regimes führt; einen Keller, den Khider aus eigener Erfahrung kennt. Es ist die Zeit kurz vor dem ersten Golfkrieg, und der Mann im Gefängnis erinnert sich an sein Dorf, erzählt von Aufständen, Kinderspielen, von der Entdeckung der Literatur, von grausamen Folterpraktiken und von den Bomben der Amerikaner.
Abbas Khider war stets ein Autor, der seine erdrückenden Geschichten in einen oft irritierend optimistischen Tonfall verpackt hat. Dieser neue Roman ist ein Buch des Überlebens. Und das ist unter diesen Umständen allemal ein Grund zur Freude.