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Sigrid Nunez: Der Freund

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Die 1951 in New York geborene Schriftstellerin Sigrid Nunez hat in den vergangenen 25 Jahren sieben Romane veröffentlicht, einige davon auch in deutscher Übersetzung. Trotz guter Kritiken war ihr der große Erfolg beim Publikum bislang allerdings verwehrt. Für „Der Freund“ wurde sie nun 2018 mit dem National Book Award ausgezeichnet und ist plötzlich ein Star.

Nunez erzählt eine so einfache wie tragische Geschichte: Ein Mann hat sich das Leben genommen. Eine Frau trauert um ihn. Doch es ist kompliziert: Die beiden waren niemals ein Paar und doch stets auch mehr als Freunde; er Schriftsteller, sie Literaturdozentin an einer Hochschule. Die Humanität und den Halt, den die Ich-Erzählerin in ihrer Trauer sucht, findet sie in der Literatur.

Nunez kreist um den Sinn und um den Wert des Schreibens und auch um die Psychopathologien von Schriftstellern. Und dann kommt Apollo ins Spiel, eine Dogge, 80 Kilogramm schwer, 85 Zentimeter Höhe von der Pfote bis zur Schulter. Der Freund hatte den herrenlosen Hund in einem Park gefunden und bei sich aufgenommen. Nun zieht Apollo in die Zwei-Zimmer-Wohnung der Ich-Erzählerin ein und verändert deren Leben auf wundersame Weise.

Sigrid Nunez‘ Roman besticht durch seine Klugheit und durch seinen untergründigen Humor. Es ist hochkomisch und anrührend zugleich.

Buchkritik Sigrid Nunez - Der Freund

Für „Der Freund“ wurde Sigrid Nunez mit dem renommierten amerikanischen National Book Award ausgezeichnet. Der Roman erzählt berührend von einer jahrzehntelangen Freundschaft und von einer ungewöhnlichen Beziehung zwischen Mensch und Hund.

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