Persönliche Empfehlung von Ulrich Rüdenauer

Aras Ören: Berliner Trilogie. Drei Poeme

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„Ein verrückter Wind eines Tages
wirbelte den Schnurrbart eines Türken,
und der Türke rannte hinter seinem Schnurrbart
her und fand sich in der Naunynstraße.“

In den 60er und 70er Jahren fanden sich Hunderttausende in Berlin und an vielen anderen Orten wieder – so genannte „Gastarbeiter“.

Sie kamen mit ihren Erinnerungen und Träumen, mit ihrer Kultur und ihrer Sehnsucht. Sie waren Fremde in diesem Land, und sie wurden zu Fremden in ihrer alten Heimat.

Aras Ören hat dieser Generation von Einwanderern (denn natürlich war rasch absehbar, dass die meisten von ihnen nicht in die Türkei, nach Italien oder Griechenland zurückkehren würden) eine Stimme gegeben.

In seiner „Berliner Trilogie“ – drei langen Poemen, Prosagedichten, entstanden in den 70er Jahren – erzählt er hochpoetisch vom Ankommen, von der neuen sozialen Realität, von den Nicht-Beziehungen zwischen Alteingesessenen und „Gästen“, von der Arbeit und von Konflikten – den inneren und äußeren.

Der Verbrecher Verlag hat die „Berliner Trilogie“ nun zum 80. Geburtstag Aras Örens neu aufgelegt – nicht nur eine Gelegenheit, etwas über die Vergangenheit zu erfahren, sondern auch über Gegenwart und Zukunft.

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AUTOR/IN
SWR