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Roman

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Acht Jahre Zeit hat Daniela Krien, die in Leipzig Kommunikations- und Medienwissenschaften studiert hat, sich für ihren neuen Roman genommen. Zwischenzeitlich erschien die Geschichtensammlung „Muldental“, für die sie mit dem Nicolas-Born-Nachwuchspreis ausgezeichnet wurde. In ihrem Debüt erzählte die in Mecklenburg-Vorpommern geborene und in Thüringen aufgewachsene Autorin eine Geschichte aus dem Jahr 1990, angesiedelt im schmalen Zwischenraum zwischen Mauerfall und Wiedervereinigung.

In „Die Liebe im Ernstfall“ nun knüpft Krien geschickt ein Geflecht aus Beziehungen. Ihre Heldinnen sind Frauen, die als Jugendliche den Fall der Mauer erlebt haben und sich nun in ihren bürgerlichen Existenzen eingerichtet haben. Sie erleben Schicksalsschläge, bekommen Kinder, heiraten und trennen sich wieder, suchen einen Partner via Online-Partnervermittlung und versuchen, ihren beruflichen Weg zu gehen. Mit knapper Eleganz erzählt Daniela Krien von Menschen, die in das große Versprechen vollkommener Freiheit aufgebrochen und nun in Zwängen gefangen sind. Es gilt, Überlebensmodelle zu schaffen.

Daniela Krien ist das Kunststück gelungen, einen intelligenten und spannenden Roman aus dem deutschen Alltag zu schreiben, in dem Lebensmodelle, Brüche und Hoffnungen eingefangen werden.

Zur Autorin:

Daniela Krien, geboren 1975 in Neu-Kaliß, studierte Kulturwissenschaften und Kommunikations- und Medienwissenschaften in Leipzig. Seit 2010 ist sie freie Autorin, 2011 erschien ihr Roman „Irgendwann werden wir uns alles erzählen“, der in 14 Sprachen übersetzt wurde. Ihr 2014 veröffentlichter Erzählband „Muldental“ wurde 2015 mit dem Nicolaus-Born-Debütpreis ausgezeichnet. Daniela Krien lebt mit zwei Töchtern in Leipzig.

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SWR