Platz 1 (58 Punkte)

George Eliot: Middlemarch

Stand

Die englische Schriftstellerin Mary Anne Evans, geboren 1819, gestorben 1880, zählte zu den erfolgreichsten Autorinnen des viktorianischen Zeitalters.

Um als schreibende Frau wahrgenommen zu werden, schrieb sie unter dem männlichen Pseudonym George Eliot.

„Middlemarch“, ihr 1874 erschienenes, knapp 1300 Seiten starkes Hauptwerk, wurde 2015 von englischen Literaturwissenschaftlern und –kritikern zum bedeutendsten britischen Roman gewählt. Virginia Woolf bezeichnete „Middlemarch“ als „das herrliche Buch“

Eliots Roman, der nun in neuer, frischer Übersetzung von Melanie Walz vorliegt, ist im besten Sinne ein Kondensat aus den geistigen Strömungen des 19. Jahrhunderts. Im realistischen Stil gehalten, treffen eine ungemein lebendige Figurenzeichnung auf naturwissenschaftliche Erkenntnisse und philosophische Denkmodelle.

In Middlemarch, einer fiktiven englischen Provinzstadt verbinden sich Lebensläufe und individuelle Erfahrungen zu einer großen Geschichte. Im Zentrum stehen Dorothea Brooke, eine junge Frau, die mehr einfordert als die bloße Zuweisung von Rollenbildern, und Tertius Lydgate, ein junger Arzt, der die Unternehmerstochter Rosamund heiratet, obwohl er mittellos ist und der Betrieb ihres Vaters angeschlagen ist.

„Middlemarch“ ist Gesellschaftsroman und Zeitdiagnose, elegant und dezent im Stil, äußerst unterhaltsam, unterfüttert von feiner Ironie.

Buchkritik George Eliot - Middlemarch

George Eliot beginnt dort, wo Jane Austen aufhört. In ihrem bedeutenden Roman "Middlemarch" beschreibt sie mit Ironie und Witz das Gesellschafts- und Eheleben in einer englischen Kleinstadt in den 1830er Jahren.
Rezension von Sabine Grimkowski.

Neu übersetzt von Melanie Walz
Rowohlt Verlag
ISBN 978-3-498-04537-1
45 Euro

SWR2 lesenswert Kritik SWR2

Stand
AUTOR/IN
SWR