Carl-Zuckmayer-Medaille 2019

Robert Menasse: Ein Preis für einen "Luftikus"

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Von Leonie Berger

Der österreichische Schriftsteller Robert Menasse ist mit der Carl-Zuckmayer-Medaille des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet worden. Und scherzte bei der Preisverleihung in Mainz durch Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Zuckmayer selbst hätte ihn wegen seiner freien Zitierweisen wohl für einen "Luftikus" gehalten.

Preisverleihung im Zeichen des Zitate-Streits

Nie war die Aufmerksamkeit bei der Verleihung des rheinland-pfälzischen Literaturpreises, der Carl-Zuckmayer-Medaille, größer als in diesem Jahr. Der vorausgegangene Streit um die freien Zitierweisen des Preisträgers, des österreichischen Schriftstellers Robert Menasse, prägte auch die Preisverleihung in Mainz.

Robert Menasse fragte sich in seiner Dankesrede schließlich, was wohl Carl Zuckmayer selbst über ihn gedacht hätte. Und kam zu dem ironischen Fazit, der rheinhessische Dichter und Dramatiker hätte ihn wohl für einen "Luftikus" gehalten.

Zuckmayer hätte mich für einen "Luftikus" gehalten

"Er verdreht zwar den Sinn nicht, wenn er zitiert", so Menasse über das imaginäre Zuckmayer-Urteil. "Er dreht niemandem das Wort im Munde um, wenn er ihm Worte in den Mund legt. Er beschädigt nicht den Ruf einer realen Persönlichkeit, die er zu seiner Erfindung macht. Aber wenn er zitiert, dann muss er doch wörtlich zitieren, sinngemäß allein ist kein Zitat."

Auch Ministerpräsidentin Malu Dreyer kam in ihrer Ansprache auf den Streit um angebliche Aussagen des deutschen Europapolitikers Walter Hallstein zurück. "Argumente, um die in der öffentlichen Arena gerungen wird, müssen selbstverständlich dem Anspruch auf Überprüfbarkeit und Wahrhaftigkeit standhalten", so Dreyer.

Robert Menasse im SWR2 Interview über die Auszeichnung

Zuckmayer-Medaille an Robert Menasse: Politikum in Rheinland-Pfalz

Der Streit um den Schriftsteller Robert Menasse war in Rheinland-Pfalz vorübergehend zum Politikum geworden. Menasse war in die Kritik geraten, weil er Walter Hallstein, dem ersten Kommissionschef der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft, Zitate zugeschrieben hatte, die sich nicht nachweisen ließen.

Er habe Hallsteins Auffassungen nicht verfälscht, betont Robert Menasse noch einmal in SWR2. Aber er hätte ihm Äußerungen nicht als wörtliche Zitate zuschreiben dürfen. In einer gemeinsamen Erklärung mit der Landesregierung Rheinland-Pfalz hat er sich entschuldigt. In der am 7. Januar veröffentlichten Stellungnahme heißt es:

Wie der Streit um Robert Menasse nach Rheinland-Pfalz schwappte

asdf

Ein Fehler, Walter Hallstein fiktionale Zitate zuzuschreiben

Im weiteren Verlauf der Mitteilung erklärt Robert Menasse:

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SWR