Gespräch

Annie Ernaux – Der junge Mann

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INTERVIEW
Katharina Borchardt
REDAKTEUR/IN
Katharina Borchardt

Literaturnobelpreisträgerin Annie Ernaux war 54 Jahre alt, als sie mit einem Mittzwanziger zusammen war. Er war einer ihrer Studenten. Ernaux selbst sah in dieser Liebe vor allem eine Wiederholung ihres eigenen Lebens in jüngeren Jahren. Davon erzählt sie gewohnt schonungslos in ihrem neuen, nur dreißig Seiten umfassenden Buch „Der junge Mann“.

„Ich lese dieses Buch als Schlüssel zu Ernaux‘ Werk“, sagt die Literaturkritikerin Kristine Harthauer im SWR2-Gespräch. Denn „Der junge Mann“ kondensiert alle Themen, die für Ernaux wichtig sind: das Nachdenken über soziale Herkunft und gesellschaftlichen Aufstieg, übers Frausein und auch nochmal über die Abtreibung, die in ihrem Buch „Das Ereignis“ zentral stand.

Katharina Borchardt im Gespräch mit Kristine Harthauer.

Literatur Annie Ernaux: Der junge Mann – „Ein Roman über alles, was mir wichtig ist“

Annie Ernaux ist 54 Jahre alt, als sie eine Beziehung mit einem 30 Jahre jüngeren Studenten eingeht. Was sie an diesem jungen Mann reizt, ist nicht nur seine Leidenschaft als Liebhaber, sondern vor allem, dass er für sie die Tür zu einer Welt öffnet, die sie längst für verloren hielt. Über dieses Verhältnis schreibt die Literaturnobelpreisträgerin in ihrem Buch „Der junge Mann“.

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Sie ist die erste französische Autorin, die den Literaturnobelpreis erhält: Annie Ernaux. Vorab war sie für ihre Haltung zur BDS-Bewegung kritisiert worden. Eine Kritik, die die Literaturkritikerin Iris Radisch in dieser Härte nicht teilt: „Sie ist ganz sicher kritisch gegenüber der israelischen Regierung, aber sie würde niemals etwas Antisemitisches sagen.“

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Buchkritik Annie Ernaux – Das Ereignis

Frankreich im Oktober 1963: Alles deutet darauf hin, dass die junge Literaturstudentin Annie schwanger ist. Ihre Periode bleibt aus, sie leidet unter Magenverstimmungen. Ein Gynäkologe bestätigt den Verdacht, und doch verdrängt die Ich-Erzählerin die Realität.

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