Gespräch

Andrej Kurkow – Tagebuch einer Invasion

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INTERVIEW
Katharina Borchardt

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Tagebuch schreiben in Zeiten des Krieges – das machen augenblicklich viele ukrainische AutorInnen. „Die Arbeit an meinem neuen Roman ruht“, erzählt Andrej Kurkow, Präsident des ukrainischen PEN, im Gespräch mit SWR2-Literaturredakteurin Katharina Borchardt. Stattdessen schreibt er ein laufendes Tagebuch, das er inzwischen auch zum Teil veröffentlichte. Es heißt: „Tagebuch einer Invasion“.

Bereits 2014 publizierte er unter dem Titel „Das ukrainische Tagebuch“ eine persönliche Chronik zu jenen Monaten, in denen die Ukraine das Assoziierungsabkommen mit der EU aussetzte; es folgten Proteste, der Euromaidan und die Annexion der Krim.

Jetzt ist die Ukraine wieder in Not, und Andrej Kurkows neues „Tagebuch einer Invasion“ erzählt von der ersten Hälfte des Kriegsjahres 2022. Darin schildert er aktuelle Erlebnisse, bindet diese aber immer auch in größere historische Zusammenhänge ein. „Kontextualisierung ist mir sehr wichtig“, hebt Kurkow hervor.

Darum spielt auch sein zuletzt auf Deutsch erschienener Roman „Samson und Nadjeschda“ im Kiew des Jahres 1919, als die Ukraine gerade in die noch junge Sowjetunion eingegliedert wurde.

Im SWR2-Gespräch berichtet Andrej Kurkow vom Schreiben im Krieg, und er sagt: „Ich schreibe weiter über die Ukraine und werde bis Ende des Krieges hoffentlich fit und aktiv bleiben.“

Literatur Ukrainische Autoren und der Krieg – Schreiben im Ausnahmezustand

Das Internet ist im Krieg zum Medium für aktuelle Literatur geworden. Über Social Media dichten geflüchtete Autorinnen zusammen mit Kollegen in der Ukraine.

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