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Gelehrsamkeit und Flüchtlingshilfe – Yanina Lipski ist Kanzlerin der Ukrainischen Freien Universität München

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MODERATOR/IN
Bernd Lechler
REDAKTEUR/IN
Martina Kögl

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Yanina Lipski wird 1984 in Poltawa in der Zentralukraine geboren, ihre Muttersprachen sind Ukrainisch und Russisch. Nach einem Studium u.a. der Germanistik kommt sie nach München, wo sie sich in Übersetzung, Dolmetschen und Management weiterqualifiziert. Seit 2022 ist sie Kanzlerin der Ukrainischen Freien Universität, einer renommierten privaten Exil-Universität mit bewegter Geschichte.

Die UFU ermöglicht seit hundert Jahren Studierenden freie akademische Lehre und Forschung auf ukrainisch, englisch und deutsch. Bibliothek und Archiv ziehen Forschende von weither an. Seit Kriegsbeginn organisiert Lipski mit ihrem kleinen Team nicht nur den Lehrbetrieb, sondern versorgt Geflüchtete und koordiniert Hilfstransporte in ihre Heimat.

Musiktitel:

Save Yourself
The Franklin Electric
CD: Blue ceilings

Kotku
Tik Tu
CD: Kotku

Until Midnight
Plàsi
CD: Foreign Sea

Move on
Holler My Dear
CD: Eat, drink and be merry

The Filthy Youth
Mister And Mississippi
CD: We Only Part To Meet Again

SWR2 Beiträge zum Krieg in der Ukraine

Gespräch Das Kernkraftwerk von Saporischschja und das Trauma von Tschernobyl

„Wir können im Grunde davon reden, dass die russischen Besatzer das Atomkraftwerk als Schutzschild und als Geisel verwenden“, sagt die Technikhistorikerin Anna Wendland bei SWR2. Die Expertin hat zur Reaktorsicherheit in der Ukraine habilitiert und kennt daher die Lage und Ausstattung sehr gut.
Das größte Atomkraftwerk Europas im Süden der Ukraine war in den vergangenen Tagen mehrfach mit Raketen beschossen worden. Dabei wurden Teile der Anlage beschädigt, ein Reaktor musste abgeschaltet werden. Russland und die Ukraine schieben sich dafür gegenseitig die Verantwortung zu. „Wir haben ziemlich viele Belege, dass die russische Armee aus der Nähe des Atomkraftwerkes die ukrainische Seite beschießt. Und sie tun das, weil sie wissen, es kommt keine Antwort, weil die Ukrainer nicht auf die Anlage in Saporischschja schießen“, erklärt Wendland die Grundkonstellation. „Dabei kam es auch zu Treffern in der des Standortzwischenlagers für abgebrannte Brennelemente und das ist natürlich besorgniserregend“, meint die Expertin.
Bisher habe es aber noch keinen gezielten Beschuss der Reaktoren geben, sondern Wendland vermutet hinter den Treffen sogenannte Blindgänger.

SWR2 am Morgen SWR2

Forum Zwischen Korruption und Krieg – Was wird aus der Ukraine?

Thomas Ihm diskutiert mit
Prof. Dr. Jan Claas Behrends, Historiker
Katja Gloger, Journalistin
Prof. Dr. Thomas Jäger, Politikwissenschaftler

SWR2 Forum SWR2

SWR2 Wissen: Aula Krieg gegen die Ukraine – Putin und der Stalinismus

Wladimir Putin beruft sich im Kontext seines Krieges gegen die Ukraine auf Stalin. Wie wichtig ist Stalin für Putins Ideologie? Ralf Caspary im Gespräch mit dem Osteuropa-Spezialisten Stefan Creuzberger.

SWR2 Wissen: Aula SWR2

das ARD radiofeature Propagandaschlacht um Mariupol – Doku über eine Stadt im Krieg

Die Stadt Mariupol steht für den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine. Während der ukrainische Präsident sie „Herz des Krieges“ nennt, versucht die russische Propaganda, die Ukraine für das Leid der Bevölkerung verantwortlich zu machen. | Von Christine Hamel | (Produktion: BR 2022)

SWR2 Feature SWR2

Die Macht ... (8/10) Die Macht des Militärs

Nach dem Ende des Kalten Kriegs schien der Militarismus überwunden. Doch jetzt steigen die weltweiten Rüstungsausgaben rasant. Wie groß ist die Macht des Militärs heute?

SWR2 Wissen SWR2

Medizin Ukraine: So versorgt man versehrte Soldaten mit Prothesen

Bisher waren sie in der ukrainischen Gesellschaft nahezu unsichtbar: Amputierte und Menschen mit Behinderung. Doch durch den Krieg benötigen plötzlich Hunderte junger Soldaten Prothesen, um weiterhin am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können.

SWR2 Impuls SWR2

Gespräch Somalia und die Weizen-Blockade aus der Ukraine – „Es braucht jetzt wirklich einen Kraftakt“

Durch die Blockade von Weizenexporten aus der Ukraine hat sich die Hungersnot in den Ländern am Horn von Afrika drastisch verschlimmert. Die Sprecherin von UNICEF Deutschland, Christine Kahmann, nennt die Lage in Somalia im Gespräch mit SWR2 „katastrophal“.
Das Land importiere über 90 Prozent seines Bedarfs an Weizen aus Russland und der Ukraine. Kahmann erläutert: „Viele Familien in Somalia können sich Grundnahrungsmittel nicht mehr leisten.“ Dass ein erstes Frachtschiff mit einer Ladung Weizen aus einem ukrainischen Hafen auslaufen konnte, ist für die Expertin ein „Hoffnungsschimmer“. Es gelte aber: „Die Lage in Somalia lässt sich nicht einfach entschärfen. Es braucht jetzt wirklich einen Kraftakt.“
Doch sei der Nothilfeaufruf von UNICEF und anderen Hilfsorganisationen bisher „drastisch unterfinanziert“. Auch wenn die Welternährungsorganisation WHO für Somalia noch nicht offiziell eine Hungersnot ausgerufen habe, gelte: „Bereits jetzt sterben die Kinder – wir dürfen jetzt keine weitere Zeit verlieren.“
Christine Kahmann ist seit 2020 Pressesprecherin des UNICEF-Komitee Deutschland; sie hat zuvor für die Hilfsorganisation „Action against Hunger“ gearbeitet.

SWR2 am Morgen SWR2

Gespräch Sergii Rudenko – Selenskyj. Eine politische Biografie

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskji ist seit dem Überfall Putins ein Weltstar. Dabei war er im letzten Winter ziemlich angezählt. Seine Partei „Die Diener des Volkes“ war hervorgegangen aus einer Fernsehproduktionsfirma, deren Mitarbeiter auf einmal die Armee, den Geheimdienst und das Außenministerium leiteten. Erst der Überfall Putins machte aus Selenskji den Präsidenten, der Putin herausfordern konnte. Jetzt ist ein Buch auf Deutsch erschienen, das erzählt die ganze verworrene Geschichte des Machtwechsels in der Ukraine: Selenskji – eine politische Biographie. Wir sprechen mit dem Autor Sergii Rudenko.
Übersetzt von Beatrix Kersten, Jutta Lindekugel
Hanser Verlag, 224 Seiten, 24 Euro
ISBN 978-3-446-27576-8

SWR2 lesenswert Magazin SWR2

Wort der Woche Zeitenwende - erklärt von Bernhard Pörksen

Seit Ende Februar ist angesichts der aktuellen Kriegssituation in der Ukraine und der Drohungsszenarien Wladimir Putins von einer „Zeitenwende“ die Rede. Eingeführt hat den Begriff Bundeskanzler Olaf Scholz auf Twitter und in seiner Bundestagsrede am 27. Februar. Deutschland hat seine Position, bei Kriegsgeschehen keine Militärhilfe zu leisten, erstmals seit 1945 gebrochen. Und die Europäischen Länder stehen mit ihren schwer geschnürten Sanktionspaketen gegenüber Wladimir Putin geschlossen ein für den Frieden und zeigen eine starke Solidarität mit der Ukraine. Der Krieg dort hat Europa verändert. Nun hat es seit dem Zweiten Weltkrieg etliche brutale politische Auseinandersetzungen und Kriegssituationen in Europa gegeben - und auch andere einschneidende Entwicklungen - etwa 9/11 oder der dramatisch verlaufende Klimawandel - werfen die Frage nach einer „Zeitenwende“ auf. Prof. Bernhard Pörksen, Medienwissenschaftler an der Universität Tübingen, erklärt seine persönliche Einschätzung des Begriffs in der aktuellen europäischen Kriegssituation und darüber hinaus.

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