SWR2 Leben

„Flucht war das schönste, damals und immer noch“ - Zum Tod der Germanistin, Autorin und Holocaust-Überlebenden Ruth Klüger

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AUTOR/IN
Dietrich Brants

„Ich denke an Todesangst als eine Kinderkrankheit“, sagt die Holocaust-Überlebende Ruth Klüger in diesem Radio-Feature aus dem Jahr 1993.

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Damals war gerade ihre Autobiografie „weiter leben – eine Jugend“ erschienen.

Darin schildert sie, wie sie als jüdisches Kind nach dem sogenannten „Anschluss“ Österreichs in Wien plötzlich von allem ausgeschlossen war, weshalb sie ihre gebildeten Eltern für zu gutgläubig hielt und warum sie Theresienstadt hasste, aber auch liebte.

Das Vernichtungslager Auschwitz erinnert sie mit den Worten: „Der Boden, auf dem du stehst, will, dass du verschwindest. Auf diese Rampe falle ich immer noch“. 1947 migriert Ruth Klüger in die USA.

Überlebt hat sie, weil sie während des Todesmarsches davonlief.

Für die Germanistin, die jetzt mit 88 Jahren in Kalifornien im Kreis ihrer Familie gestorben ist, war dies ein ihr Leben prägendes Verhalten:

„Flucht war das schönste, damals und immer noch“.

(Produktion SWR 1993)

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Dietrich Brants