Die Vorwürfe werden immer stärker, doch Umbenennungen können auch zu mehr Vorurteilen führen
Im Zuge der Black Lives Matter-Bewegung waren die Proteste gegen den Namen immer stärker geworden, der Vorwurf: Rassismus und Verharmlosung des brutalen Umgangs mit indigenen US-Amerikaner*innen in der Vergangenheit, erklärt Ronny Blaschke.
Das NFL-Teams ist der prominenteste Fall einer ganzen Reihe von US-amerikanischen Sportvereinen, die derzeit ihre Namen wechseln. Im Sommer 2021 benannte sich beispielsweise das Baseball-Team aus Cleveland von „Indians“ in „Guardians“ um, bei Vereinen wie dem Eishockeyclub Chicago „Blackhawks“ wird noch diskutiert.
Beliebte Maskottchen vs. triste Realität in den Reservaten
Konkret wird von den Gegner*innen der Namen argumentiert, dass es sich dabei entweder um rassistische Fremdbezeichnungen für bestimmte indigene Bevölkerungsgruppen handelt („Redskin“ bedeutet „Rothaut“), und dass Klischee-Darstellungen von Indigenen damit zu fröhlichen „Maskottchen“ stilisiert werden, während die tatsächliche Lebenssituation vieler Native Americans nach wie vor von struktureller Benachteiligung und den Folgen der Kolonialisierung geprägt ist.
Auch bei Ortsnamen in den USA wird diese Debatte inzwischen hitzig geführt: In Kalifornien etwa wurde das Skiresort „Squaw Valley“, bekannt als Austragungsort der Olympischen Winterspiele 1960, in „Palisades Tahoe“ umbenannt. Der Begriff „Squaw“ ist ein abwertender Begriff für indigene Frauen — viele Menschen halten ihn jedoch für einen wertfreien Begriff.
Umbenennungen können Trotzreaktion hervorrufen
Doch Umbenennungen könnten manchmal sogar zu mehr Trotz führen, meint Sportjournalist Ronny Blaschke: „Zu mehr Frust, auch zu mehr Vorurteilen und die richten sich dann wieder gegen die Indigenen. Das ist ein Kreislauf, für den es noch nicht so richtig eine Lösung gibt.“