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Vater, Mutter, Kind, Stress – Wer braucht noch die Kleinfamilie?

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Eva Röder diskutiert mit
Anne Waak, Journalistin
Rebecca Rottler, berät Regenbogen-Familien in Stuttgart
Professor Dr. Johannes Kopp, Professor für Soziologie an der Uni Trier

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Sie wurde oft schon totgesagt und doch hält sie sich hartnäckig: die Kleinfamilie.

Doch das traute Glück zu dritt, viert, fünft bleibt oft eine Wunschvorstellung. Vor allem Mütter sind häufig überlastet, weil sie Kinder, Beruf, To-Do-Listen unter einen Hut kriegen müssen. Um ein Kind groß zu ziehen, braucht man ein ganzes Dorf, heißt es.

Oder gehört die Familie gleich abgeschafft, wie es einige linke Theoretikerinnen aus den USA oder Australien fordern? Was brauchen Erwachsene und Kinder, um gut leben zu können? Was muss sich ändern?

Bücher zur Sendung:
Anne Waak, Kümmern und Kämpfen - Warum Geschlechtergerechtigkeit in Erziehung und Familie uns alle freier macht, Goldmann, 2023, EUR 23,00
Sophie Lewis, Die Familie abschaffen - Wie wir Care-Arbeit und Verwandtschaft neu erfinden, S. Fischer Verlage, 2023, EUR 22,00

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Was geht - was bleibt? Zeitgeist. Debatten. Kultur. Nieder mit dem Patriarchat: Heiratet ihr noch oder kann das weg?

Die Ehe war früher vor allem eine Versorgungsgemeinschaft, erst mit der Zeit wurde die Institution mit dem Ideal der romantischen Liebe aufgeladen. Und heute? Muss man nicht mehr heiraten, um zusammenzuleben und Kinder zu bekommen. Die Scheidungszahlen steigen ohnehin seit Jahrzehnten.

Also könnte man die Ehe gleich ganz abschaffen? Das fordern gerade eine ganze Reihe von Autor*innen, darunter Emilia Roig. Für sie ist die Ehe eine patriarchale Institution, die Geschlechterungerechtigkeiten zementiert.

Die Dramaturgin und Podcasterin Felizitas Stilleke war verheiratet und ist geschieden. In einem Radio-Feature hat sie ihre Trennung und die damit verbundenen Schuld- und Schamgefühle beschrieben.

Sie sagt: „Liebe und Verantwortung sind viel mehr als partnerschaftliche Liebe. Es gibt so viele Formen von Lieben und Zusammenleben wie es Menschen gibt.“ Sie hätte sich bei der Scheidung statt des Stigmas und der Bürokratie ein bisschen mehr Tüll und Romantik gewünscht. „Der Staat könnte sich ja auch bei mir bedanken, dass ich für eine gewisse Zeit Verantwortung für einen anderen Menschen übernommen habe.“

Wie ist es bei euch: Heiraten oder lieber nicht? Oder gibt es für euch eine dritte Lösung? Schreibt uns mit Anregungen, Kritik und Themenideen an kulturpodcast@swr.de.

Hosts: Kristine Harthauer und Philine Sauvageot
Showrunner: Pia Masurczak

Felizitas' Feature „Das Sakrament der Scheidung“ könnt ihr hier nachhören:
https://www.hoerspielundfeature.de/feature-das-sakrament-der-scheidung-100.html

Ein Interview mit Emilia Roig zu ihrem aktuellen Buch „Das Ende der Ehe“ findet ihr hier:
https://www.swr.de/swr2/literatur/die-ehe-ist-ein-patriarchales-unterdrueckungselement-emilia-roigs-neues-buch-das-ende-der-ehe-100.html

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