Was gehört zu einem gemütlichen Abend? Rotwein und Kerzen? Ein gutes Buch vor dem brennenden Kamin? Gemütlichkeit ist subjektiv, und doch mehr als nur Ausdruck persönlicher Befindlichkeit. "Gemütlichkeit" ist ein typisch deutsches Wort, unübersetzbar in andere Sprachen, dafür aber ein echter Exportschlager: gerade die deutschen Weihnachtsmärkte mit ihren Gemütlichkeitsingredienzen wie Glühwein und gebrannten Mandeln haben in den USA, in Japan oder Großbritannien Hochkonjunktur.
Dabei hatte und hat die Gemütlichkeit bisweilen einen negativen Beigeschmack von Spießertum oder konservativer Kleingeistigkeit. Auch die dänische "Hygge" hat ihre zwei Seiten. Aber beide Arten des Wohlbefindens werden kräftig vermarktet. Zum Beispiel im Bereich Wohndesign. Und dass auch Tiere ein Bedürfnis nach Gemütlichkeit haben, für das wir Menschen gerne ziemlich viel Geld ausgeben, das erfahren Sie ebenfalls in der SWR2 Matinee.
GesprächspartnerInnen sind die Ethnologin Brigitta Schmidt-Lauber, die die Geschichte der "Gemütlichkeit" nachzeichnet. Außerdem Andreas Wagner, Professor für Bauphysik, der erklärt, wie man sich ein Zuhause oder ein Büro in "thermischer Behaglichkeit" schafft. Last not least kommt einer zu Wort, der, zumindest früher, mit Gemütlichkeit so garnichts am Hut hatte: Schorsch Kamerun, Sänger der Hamburger Punkband" Die Goldenen Zitronen".
Redaktion: Astrid Tauch
Musik: Moritz Chelius
Birminghams Frankfurter Weihnachtsmarkt (Geschichte und Bilder)