Nicht weniger als die Wahrheit soll die künstliche Intelligenz „TruthGPT“ finden, die der Twitter-Besitzer Elon Musk nun entwickeln will. Als technologische Konkurrenz zu Produkten von Microsoft und Google – aber auch als Alternative zur vermeintlich politischen Korrektheit von KI-Chatbots wie ChatGPT.
„Keine verlässlichen Wahrheits-Instanzen“
Im Gespräch mit SWR2 betont der Autor und Netzkenner Michael Seemann, dass Musk – ähnlich wie schon durch den Kauf von Twitter – die künstliche Intelligenz zu „seiner persönlichen Waffe im Kulturkampf“ machen möchte.
Anders als Musk suggeriere, seien Künstliche Intelligenzen schlichtweg nicht in der Lage „die Wahrheit zu sprechen, sie haben kein Konzept von Wahrheit, sie sind keine verlässlichen Wahrheits-Instanzen.“
Chat GPT
Künstliche Intelligenz ChatGPT: Hat KI ein Bewusstsein?
Computerprogramme mit Künstlicher Intelligenz wie ChatGPT erwecken zumindest den Eindruck, mit uns ebenbürtig zu kommunizieren. Tatsächlich sind sie uns kognitiv aber nicht gewachsen. Nur eine Frage der Zeit?
Ralf Caspary im Gespräch mit David Beck, SWR-Wissenschaftsredaktion.
Künstliche Intelligenz Tech-Fachleute fordern Entwicklungspause für KI-Produkte
Die Möglichkeiten künstlicher Intelligenz scheinen grenzenlos, nicht zuletzt durch Chatbots wie ChatGPT. Doch die Tech-Branche macht sich nun auch Gedanken über die Schattenseiten. Eine Gruppe, zu der auch Elon Musk gehört, fordert, eine sechsmonatige Pause bei der Entwicklung fortgeschrittener Anwendungen einzulegen.
Ethik Kommentar: Künstliche Intelligenz muss Regeln befolgen – aber welche?
Das Bundesinnenministerium hat sich für umfassende Regeln beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz ausgesprochen. Digitalminister Wissing will die neue Technologie nur dann erlauben, wenn sie sich an europäische Werte wie Demokratie, Transparenz und Neutralität hält. Denn KI, die durchaus Risiken birgt, braucht Regeln – aber welche?
Was geht - was bleibt? Zeitgeist. Debatten. Kultur. Chat GPT: Das Ende der Hausarbeit?
Chatbots wie ChatGPT werden immer mächtiger und finden immer weitere Verbreitung. Das bietet viele Chancen, bringt aber auch Risiken mit sich, gerade für die Textproduktion in der akademischen Forschung und Lehre. „Der klassische Schreibprozess wird ersetzt durch eine völlig neue Form der Interaktion von uns Menschen mit einer Software“, erklärt Doris Weßels, KI-Forscherin von der Fachhochschule Kiel.
Die Technologie ließe sich als Werkzeug, aber auch als Waffe benutzen. Jeder von der Software gelieferte Entwurf müsse bewertet werden, wer damit arbeite, sei noch viel stärker als Gutachter gefordert, so die Wirtschaftsinformatikerin. „Das ist eine Kompetenz, die wir in diesem Dialog zwischen Mensch und Maschine noch viel stärker sehen als zuvor.“
Allerdings wächst mit solchen Maschinen auch die Gefahr, dass Maschinentexte für Betrug genutzt werden. Die Stadt New York hat deswegen die Nutzung von ChatGPT in Schulen schon verboten. Kein guter Weg, findet Robert Lepenies, Präsident der Karlshochschule Karlsruhe. Stattdessen gehe es darum, ChatGPT in die Lehre zu integrieren und den Prozess des Schreibens, des kritischen Nachdenkens und Diskutieren in den Fokus zu nehmen. Die Betreuung an Universitäten muss sich verändern, um hier Schritt zu halten.
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Host: Christian Batzlen
Redaktion: Christian Batzlen und Max Knieriemen
Kulturmedienschau Sorgen um KI: Unser Feind, der Chatbot? | 3.4.2023
Sprechen wir über Künstliche Intelligenz, ist der Ton meist sorgenvoll. So war es auch beim offenen Brief von KI-Forscherinnen und Forschern wie dem Twitter-Chef Elon Musk oder dem Apple-Mitgründer Steve Wozniak. Darin fordern sie eine sechsmonatige Entwicklungspause für neue KI-Modelle. Andernfalls entwickle sich die KI zu einer Gefahr für die Menschheit. Schlittert die Menschheit wirklich in die nächste Katastrophe, weil die Technologie bald über sie hinauswächst? Diesen Schluss legen heute Morgen auch manche Zeitungen nahe.
Musikgespräch Joachim Dusemond lässt einen Jazz-Song von ChatGPT schreiben
Joachim Dusemond vom Jazz-Quartett „Extra Vergine“, hat einen Songtext von „ChatGPT“ schreiben lassen. Entstanden ist „The Forest Song“.
KulturmedienschauI27.01.23 Chat GPT: KI zwischen Gefahr und großem Nutzen
Die Künstliche Intelligenz Chat GPT hat gerade die Zulassungsprüfungen für amerikanische Ärzte und Anwälte bestanden. Sie ist heute ist großes Thema auf den Kulturseiten der Zeitungen: Wie soll die Gesellschaft mit solchen Programmen umgehen, die inzwischen akademische Prüfungen bestehen? Wie kann man die Gefahren erkennen, ohne den großen Nutzen von KI zu schmälern? Die Kulturmedienschau von Anja Höfer:
Künstliche Intelligenz ChatGPT verändert die Buchbranche: „Wer das verschläft, könnte viele Probleme bekommen“
Seitdem der kostenlose Chat-Bot ,,Chat GPT“ erschienen ist, sorgt er für hohe Wellen nicht nur im Medien- und Bildungsbetrieb, sondern auch in der Buchbranche. ,,Wer das verschläft, könnte viele Probleme bekommen, egal ob als Buchhandlung oder als Verlag", sagt Prof. Gerhard Lauer in SWR2. Lauer hat die Tagung ,,Arbeitsentlastung oder Dystopie?“ zur Auswirkung Künstlicher Intelligenz auf die Buchbranche an Universität Mainz mitorganisiert.
Elon Musk und Twitter
Gespräch Elon Musk kauft Twitter: Was plant der reichste Mann der Welt?
„Ich bin sehr unsicher, wie es mit Twitter weitergehen wird“, sagt Adrian Daub, Autor und Experte für das Silicon Valley. Am Donnerstag endete die monatelange Übernahme-Kampagne mit dem Verkauf des Social Media-Unternehmens an den reichsten Mann der Welt. Musks Aussagen zur Zukunft von Twitter seien widersprüchlich. Mal propagiere er absolute Rede- und Meinungsfreiheit, mal wolle er doch eine moderierte Plattform. Ob das Geschäftsmodell Twitter den Wandel zu einer „free speech“-Plattform überhaupt aushalten würde, sei fraglich, erklärt Daub. Da spielten die externen Kreditgeber eine Rolle, die Musk für den Kauf an Bord holen musste, vor allem aber Werbekunden. Denn wer wolle noch auf Twitter für seine Produkte werben, wenn die Anzeigen neben Hassrede und Lügen stünden?
Sollte Musk seine Haltung zur Redefreiheit dennoch auf Twitter umsetzen, könne das allerdings Folgen haben. Im Zentrum steht dabei der US-amerikanische Wahlkampf und Donald Trump: Dessen Rückkehr zu Twitter steht jetzt umso mehr zur Debatte, genauso wie die Zwischenwahlen im November.
Diskussion Drama um Twitter – Welche sozialen Netzwerke brauchen wir?
Werbekunden springen ab, Nutzer ziehen sich zurück, die Europäische Union droht mit Sanktionen: Elon Musk kauft Twitter und schon wird über das baldige Ende der Plattform spekuliert. Das Drama um den Milliardär und sein Netzwerk dreht sich im Kern um die Frage: Wem gehört die digitale Öffentlichkeit? Ist ein demokratischer Diskurs im Netz möglich? Und ist Mastodon die Rettung? Michael Risel diskutiert mit
Adrienne Fichter - Journalistin, Republik Magazin, Zürich, Prof. Dr. Christian Montag - Molekularpsychologe, Universität Ulm, Markus Beckedahl - netzpolitischer Aktivist und Journalist, Berlin:
Chaostage bei Twitter Massenentlassungen und freie Fahrt für Donald Trump: Sorge um Twitter
Exodus bei den Mitarbeitenden, Fake-Accounts mit blauen Häkchen, ausbleibende Werbeeinnahmen und nun vielleicht die Rückkehr von Donald Trump: Seit der Übernahme durch Multimilliardär Elon Musk befindet sich Twitter in der Abwärtsspirale. Steht das Unternehmen vor dem Verlust seiner Glaubwürdigkeit? Die aktuellen Entwicklungen im Überblick.
Medien Musk und Twitter: Brauchen soziale Netzwerke mehr Kontrolle?
Elon Musk kauft Twitter und macht danach, was er will – sperrt zum Beispiel Konten, die ihm nicht passen. Das Dilemma: Twitter ist als Plattform inzwischen wichtig für den öffentlichen Meinungsaustausch. Sollten große Medien-Plattformen stärker reguliert sein?
Christoph König im Gespräch mit Christian Montag, Professor für Molekulare Psychologie, Universität Ulm
Soziale Medien Elon Musk und Twitter: Was wird aus dem Kurznachrichtendienst?
Die Twitter-Übernahme durch Elon Musk schlägt immer höhere Wellen. Seit sich der Tech-Milliardär vor den amerikanischen Midterm-Elections klar für eine Wahl der Republikaner ausgesprochen hat, steigt die Angst vor einer Vereinnahmung des Kurznachrichtendienstes durch rechte Gruppierungen und vor gezielten Desinformationskampagnen. Zahlreiche Twitter-Mitarbeitende verlassen das Unternehmen und nach einem Tweet von Elon Musk wird gar das Ende der Plattform diskutiert.
Eine Zusammenfassung der dynamischen Lage.
Kulturmedienschau Auf dem Weg zur Super-App? Aus Twitter Inc. wird X Corp. | 13.4.2023
Vorerst ändert sich nur der Name, beschwichtigt das Feuilleton heute Morgen. Doch Elon Musk könnte größere Pläne haben, heißt es auf den Kulturseiten der Zeitungen. Plant der Eigentümer sein Twitter zu einer Super-App namens X umzubauen, einer App für alles, nach dem Vorbild der chinesischen App Wechat? Anfang der Woche wurde bekannt, dass es das Unternehmen Twitter Inc. nicht mehr gibt. Musk hat Twitter Inc. vor etwa einem Monat mit einer anderen Firma namens X Corp fusioniert.
Kulturmedienschau Elon Musk gibt Wahlempfehlung für Republikaner | 8.11.2022
Kurz vor den Midterm-Wahlen in den USA hat Twitter-Chef Elon Musk eine Wahlempfehlung für die US-Republikaner gegeben. Und: „Geheimsache Katar“, eine ZDF-Doku untersucht die Hintergründe zur Fußball-WM.
Gespräch Twitter-Alternative mit Retro-Charme: Mastodon ist dezentral und föderal
„Die Twitter-Alternative Mastodon wird nicht von einem großen Anbieter gelenkt, sondern besteht aus vielen kleinen Servern“, so SWR2 Reporter Christian Batzlen. Dahinter stecke die Idee eines dezentralen Netzwerks. So könne kein zweiter Elon Musk dieses Netzwerk kaufen.