In Woodstock sitzen Festivalbesucher auf einem Bus und blicken auf die Menschenmasse (Foto: IMAGO, United Archives)

Woodstock '69

50 Jahre Woodstock: Vom Mythos des legendären Hippiefestivals

Stand

Das legendäre Musikfestival Woodstock im August '69 war der spektakuläre Höhepunkt der Hippiebewegung: Eine Massen-Schlammschlacht mit Musik und Drogen, die bis heute die Popkultur prägt. Zum 50-jährigen Jubiläum widmet sich SWR2 im August dem Festival. Was bleibt heute, ein halbes Jahrhundert später, vom Mythos Woodstock?

Leo Lyons von Ten Years After über Woodstock:

„Ich hatte nichts zu essen, es regnete, ich hatte mein Leben riskiert und keinen Schlafplatz. Aber es war großartig!“

Ein Paar beim Woodstock Festival  (Foto: picture-alliance / Reportdienste, United Archives/TBM)
50 000 wurden erwartet, eine halbe Million kamen zur „Woodstock Music & Arts Fair“. 500 000 Hippies feiern drei Tage lang ihre Vision von einer anderen, freien und friedlichen Gesellschaft. Bild in Detailansicht öffnen
In Woodstock sitzen Festivalbesucher auf einem Bus und blicken auf die Menschenmasse (Foto: IMAGO, United Archives)
Es war eine Zeit des politischen Protests, der radikalen Neubesinnung und der alternativen Lebensentwürfe gegen die kriegstreibende Mainstreamgesellschaft. Bild in Detailansicht öffnen
Junge Männer stehen vor einem buntem Hippiebus (Foto: IMAGO, United Archives)
Das Festival Line-up von Woodstock ist heute legendär: The Who vor einem Hippiebus in Woodstock. Bild in Detailansicht öffnen
Festivalbesucher bei Woodstock '69 (Foto: picture-alliance / Reportdienste, AP Images)
Die Jugend Amerikas, berauscht von Drogen und Rockmusik, ... Bild in Detailansicht öffnen
Hippies sitzen nackt im Gras, ein junger Mann trägt einen Blumenkranz auf dem Kopf (Foto: IMAGO, EntertainmentPictures)
... nackt unter freiem Himmel. Bild in Detailansicht öffnen
Nackte Frauen und Männer sitzen im Gras (Foto: IMAGO, Entertainment Pictures)
Ein Entsetzen für die konservative und prüde Mehrheitsgesellschaft. Bild in Detailansicht öffnen
Hubschrauber landet auf einer Wiese (Foto: IMAGO, Entertainment Pictures)
Die Festival-Logistik ist durch die unerwarteten Massen völlig zusammengebrochen. Das US-Militär musste die Menschen aus der Luft versorgen. Bild in Detailansicht öffnen
Woodstock Festivalbesucher waten durch Wasser und Müll (Foto: IMAGO, Entertainment Pictures)
Nach drei Tagen im Regen blieb von Woodstock zunächst einmal ein riesiges Müllfeld. Bild in Detailansicht öffnen
Filmplakat des Woodstock Films von 1970 (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Everett Collection)
1970 kam der "Woodstock"-Film von Michael Wadleigh und machte aus dem Festival einen Mythos. Nicht die Hippie-Ideale überlebten, sondern das große Geld, das einige wenige damit verdienten. Bild in Detailansicht öffnen

In unserer Woodstock-Chronik kommen weitere Zeitzeugen zu Wort: Wie haben Organisatoren und Musiker die „Three Days of Love, Peace and Music“ erlebt?

Audio herunterladen (26,4 MB | MP3)

Schlammschlacht und Sehnsuchtsort

500 000 Menschen kamen vom 15. bis 17. August 1969 auf den Acker in Bethel, New York, um die Stars der Rock- und Folkszene, aber auch sich selbst zu feiern.

Die Organisation war katastrophal, die Akustik bescheiden und das Wetter miserabel. Aus heutiger Sicht waren die Sicherheitsvorkehrungen beim Woodstock-Festival wohl grob fahrlässig.

Crowdmanagement – wie man Massen lenkt

Doch die Veranstaltungsbranche steckte damals noch in den Kinderschuhen. Wie „Crowdmanagement“ heute abläuft:

Audio herunterladen (26,7 MB | MP3)

Ein wirtschaftliches Fiasko

Für die Veranstalter war Woodstock vor allem ein wirtschaftliches Fiasko, das in die Pleite führte. Die blutjungen Veranstalter wurden überrannt von Fans, von denen die meisten ohne zu bezahlen auf das Gelände strömten.

Schließlich blieb nur noch, das Konzert zur Gratisveranstaltung zu erklären. Erst 1980 war der Schuldenberg abgetragen.

Audio herunterladen (24,7 MB | MP3)

Auch am Film „Woodstock“ verdiente vor allem der Verleih Warner Brothers. Die Dokumentation trug maßgeblich dazu bei, Woodstock zu dem Mythos zu verklären, der das Festival bis heute umgibt.

Dennoch ist Woodstock der Sehnsuchtsort der Popkultur schlechthin. Woodstock wirkt bis heute nach: in zahlreichen Filmen, Ausstellungen und Musikproduktionen.

Woodstock-Vibe im Südwesten

Das „Finki“ im Odenwald ist ein Hippiefestival der ersten Stunde. 1976 – sieben Jahre nach Woodstock – hob eine Hippie-Kommune in Finkenbach das Event aus der Taufe.

Was bleibt vom Hippie-Geist, 50 Jahre nach Woodstock? Hier im Südwesten Deutschlands spürt man ihn noch deutlich. Bis heute ist das Finki-Festival ein Hippie-Freundetreffen für Jung und Alt.

Der Sound von Woodstock

Obwohl die ganz großen Stars von damals gar nicht bei Woodstock spielten, ist das Line-up des Festivals legendär und prägt die Musikkultur bis heute.

Viele Woodstock-Legenden sind bis heute gefragte Musiker. Für Carlos Santana oder Joe Cocker war Woodstock der Startpunkt in eine Weltkarriere, für andere - Jimi Hendrix, Janis Joplin - ein letzter Höhepunkt vor dem frühen Tod.

Bilder: Große Karrieren, verpasste Chancen

Chronik der Geschehnisse

Woodstock '69 - Zeitwort 17.8.1969: Joe Cocker wünscht "a little help from my friends"

Den braven Beatles-Titel hat Cocker zu einem Jahrhundert-Hit gemacht. Neben Cocker konnte auch Carlos Santana in Woodstock den großen Karriere-Durchbruch feiern.

SWR2 Zeitwort SWR2

Stand
AUTOR/IN
SWR