Zum Stück „Der Sturm“ am Schauspiel Stuttgart

Susan Arndt plädiert für eine Sprache ohne Rassismus

Stand
INTERVIEW
Marie-Christine Werner

Das Stück „Der Sturm“ zeigt das Spiel von Macht und Herrschaft. Darin nimmt William Shakespeare Bezug auf den beginnenden Kolonialismus. Susan Arndt, Literaturwissenschaftlerin aus Bayreuth, sieht darin eine vorsichtige Kritik Shakespeares am Kolonialismus.

Audio herunterladen (17,7 MB | MP3)

Zwar verwende er rassistische Begriffe, zeige aber auch deutlich die Verletztheit des Opfers. Im Gespräch mit Marie-Christine Werner erzählt Arndt, wie sie vom Rassismus in der Literatur zum Rassismus in der deutschen Sprache gekommen ist.

„Leider habe ich das Gefühl, dass wir immer noch bei der Ob-Debatte sind, also, ob wir über rassistische Wörter sprechen sollen“, bedauert Arndt.

Sie wünscht sich eine Debatte über das wie: „Wie diskutieren wir Rassismus gesamtgesellschaftlich, damit wir vorankommen.“ Es sei nicht leicht für weiße Deutsche sich damit auseinander zu setzen, sagt Arndt, da wir rassistisch sozialisiert werden: „Es sind Moralvorstellungen, Erzählungen, die uns prägen“, bevor man sich überhaupt das erste Mal mit Rassismus auseinandersetzen könne. „Wir werden als Gesellschaft in gewisse Kontexte hineingestellt und müssen als Individuum schauen, wie gehe ich damit um.“

Stand
INTERVIEW
Marie-Christine Werner