Aggressivität kommt an im Supermarkt, an Tankstellen, in Baumärkten
„Man hat von Anfang an gesehen, dass diese verschwörungsideologisch geprägten Proteste auch immer ganz klar ins rechtsextreme Spektrum verwoben waren“, so Lamberty. Schon bei Querdenken-Demonstrationen habe es klare Bezüge zu Reichsbürgern und anderen Rechtsextremen gegeben.
Das münde nicht länger nur in digitaler Hetze und Demonstrationen, ist die Sozialpsychologin überzeugt. Gewalt erlebten mittlerweile viele Menschen, die im Supermarkt, an Tankstellen und in Baumärkten arbeiteten oder die Maskenpflicht durchsetzen müssten. Diese Alltagsgewalt werde nicht genügend wahrgenommen.
Ungeimpfte: Über 60 Prozent neigen zu Verschwörungstheorien
Verunsichert sei unter Impfgegnern nur ein kleinerer Teil. Studien zeigten, dass unter den Menschen, die nicht geimpft seien, über 60 Prozent Verschwörungstheorien zuneigten. Auch auf Demonstrationen seien vor allem Menschen vertreten, die entweder selbst aus rechtsextremen oder sogar neonazistischen Strukturen kämen oder damit zumindest kein Problem hätten, gemeinsam mit solchen Leuten zu marschieren.
Sie sei dennoch dafür, eine Impfpflicht gesetzlich auf den Weg zu bringen, sagt Pia Lamberty, denn: „Wenn man dieser kleinen Gruppe folgt, verliert man irgendwann die solidarische Mehrheit, und das wäre dann besonders problematisch.“