Inzwischen sei Amnesty eine „riesengroße Bewegung“, die das Menschenrechtsthema nach vorne gebracht habe und ohne die es in der Welt „ein bisschen finsterer“ aussehen würde, so Bielefeldt, der als Professor für Menschenrechte und Menschenrechtspolitik an der Universität Erlangen lehrt und forscht.
Glaubwürdig sei Amnesty als Organisation insbesondere, weil sie auf einer breiten Mitgliedschaft aufbauen könne. Bei der Gründung 1961 sei das Thema der Behandlung politischer Gefangener noch völlig neu gewesen, sagt Heiner Bielefeldt.
„Man hat bei einem bestimmten Thema angefangen, um dann zu entdecken, dass eine Menschenrechtsfrage sozusagen andere nach sich zieht“, erklärt der Menschenrechtsexperte. So sei das Mandat und die Arbeit von Amnesty immer breiter geworden.
Die im Jahr 1977 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnete Organisation setzt sich für die Freilassung politischer Gefangener, die Rechte von Flüchtlingen und die Förderung der politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechte ein.