25000 Burgen gibt es im deutschsprachigen Raum – in mehr oder weniger erkennbaren Resten. Aber egal, ob intakte Burganlage oder nur Ruinen – sie faszinieren uns. Denn sie stehen für eine Zeit, die so ganz anders war als heute: das Mittelalter. Damals erbaut als Wehrbau in Kriegszeiten und bewohnt meist von Adeligen. Aber wie leben Menschen im 21. Jahrhundert in einer Burg? Was erwarten Touristen heute, wenn sie Burgen besichtigen? Weshalb lassen sie sich von Ritterspielen locken? Welche Klischees bedienen Burgen im Film? Und wer kauft heutzutage noch ganze Burgen?
Darüber reden wir in der SWR2 Matinee und wir stellen eine ganz besondere Burg vor: das Burgtheater in Wien: eine Institution aus der Zeit der k.u.k.-Monarchie mit sehr viel und manchmal sehr lustigen Traditionen. Dass der Reichstag bald einen Burggraben bekommen soll und was das für unsere Demokratie bedeutet, darüber reden wir ebenfalls. Und zuguterletzt haben wir noch einen Tipp für Hobbygärtner: Burgruinen zum Selberbauen.
Gesprächspartner sind der Kunsthistoriker Ulrich Großmann, Karl Heindl vom Publikumsdienst des Wiener Burgtheaters und der Archäologiekritiker Nikolaus Bernau.
Redaktion: Astrid Tauch
Musik: Dorothee Riemer
AUSGEWÄHLTE BEITRÄGE ZUM ANHÖREN
Gespräch Ulrich Großmann: Von Burgen und Burgenklischees
Der Kunsthistoriker und Mitbegründer des Deutschen Burgenmuseums erklärt, was der Unterschied zwischen einer Burg und einem Schloss ist, welche Funktion Burgen im Mittelalter hatten und weshalb wir heute so vielen Klischees über sie aufsitzen. Interview: Jörg Biesler.
Gespräch Karl Heindl: Die Faszination der Wiener Burg
Das Wiener Burgtheater hat eine lange Tradition und genauso viele Fans weltweit: was ist das Einzigartige an dieser Institution? Welche Skandale erschütterten das Haus seit seiner Gründung? All das und mehr erklärt Publikumsführer Karl Heindl. Interview: Jörg Biesler.
Gesellschaft Leben auf einer Burg
Burgbewohner müssen große Leidensfähigkeit haben: im Winter ist es kalt und der Erhalt von Gemäuer und Park ist sehr kostspielig. Trotzdem gibt es Menschen, die sich kein schöneres Zuhause vorstellen können. Von Sandra Biegger.