Im Gespräch mit SWR2 schildert die Journalistin und Autorin Autocrash-Dummies, deren Maße nur denen von Männern entsprächen — dass Frauen nicht einfach „kleinere Männer“ seien, sondern anatomisch durchaus Besonderheiten aufwiesen, sei nicht berücksichtigt worden. Der einzige weibliche Test-Puppen-Prototyp werde bei Unfall-Simulationen auf der Beifahrer-Seite eingesetzt.
Gesundheits-App für Frauen ohne Menstruations-Tracking?
Eine ähnliche Diskriminierung sieht sie bei öffentlichen Toiletten-Anlagen, bei der Entwicklung von Sex-Toys — und bei Gesundheits-Apps, bei denen die Menstruations-Phasen von Nutzerinnen übersehen wurden.
Endler vermutet: „Das hängt mit Sicherheit damit zusammen, dass die Ärzte, die konsultiert wurden, nicht Ärztinnen waren“. Sie unterstelle keinem Designer und keinem Forscher böse Absicht. „Wir alle, ungeachtet unseres Geschlechts, tragen 'Biases' in uns, sind voreingenommen. Das ist der erste Schritt — dass wir uns das klar machen“.
Unbewusste Voreingenommenheit ist das Problem
Die freiberufliche Journalistin gibt zu, sie empfinde Wut, wenn sie entdecke, dass Fußballerinnen mit Schuhen spielen müssten, die für Männerfüße entwickelt wurden — oder wenn Frauen-Fahrräder zu schwer und klobig seien, weil Frauen nur „angenommen“, aber nicht gefragt wurden.
Ein Anfang für mehr Geschlechtergerechtigkeit könne sein, wenn jede*r eine geschlechtergerechte Sprache pflege: „Dafür braucht man kein Eigenkapital“.