Zeitgenossen

Senthuran Varatharajah: „Ich fühle mich nicht mehr bedroht als sonst.“

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INTERVIEW
Silke Arning

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Wie ein Naturereignis hat Senthuran Varatharajah 2016 mit seinem Debutroman "Vor der Zunahme der Zeichen" - über Brüche in migrantischen Biografien - die deutsche Literaturszene betreten. Heimat, sagt der aus Sri Lanka stammende Schriftsteller, sei für ihn ein Ort der Fremde: eine Kategorie, die keine Rolle spiele.

In seinem aktuellen Roman "Rot (Hunger)" beschreibt der studierte Theologe und Philosoph eine brutale Form der Sehnsucht: Einen monströsen Kriminalfall, in dem der Täter das Opfer, wie zuvor vereinbart, tötet, zerteilt und Teile davon isst, erzählt er als Liebesgeschichte.

SWR2 lesenswert Kritik Senthuran Varatharajah: Rot (Hunger)

Ein Mann mit kannibalistischen Neigungen findet im Netz jemanden, der sich töten und essen lassen will. Für seinen zweiten Roman nutzt Senthuran Varatharajah die Sensationsstory um den Kannibalen von Rotenburg aus dem Jahr 2001. Er konterkariert sie mit der Geschichte einer gescheiterten amour fou des Erzählers in der Jetztzeit. Lyrisch und mit vielen intertextuellen Bezügen erkundet der Text, warum Kannibalen und Liebende sich Andere einverleiben wollen. Ein philosophisch-theologischer Assoziationsraum.

S. Fischer, 120 Seiten, 23 Euro.
ISBN 978-3-10-397075-3

SWR2 lesenswert Kritik SWR2

Gespräch Die neue Literaturzeitschrift „Delfi“

Es gibt eine neue Literaturzeitschrift: „Delfi. Magazin für neue Literatur“. Zweimal im Jahr erscheint das Magazin als Themenheft, solide finanziert durch den Ullstein-Verlag. Alle Texte in „Delfi“ sind Erstveröffentlichungen.

Claassen Verlag, 152 Seiten, 15 Euro
ISBN 978-3-5461-0090-8

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SWR2 lesenswert Quartett Diskussionsrunde mit Denis Scheck

Vier aktuelle Bücher, vier meinungsstarke Leser*innen und ein reger Austausch
Denis Scheck, Insa Wilke, Ijoma Mangold und zu Gast ist dieses Mal der Autor Senthuran Varatharajah
(Aufzeichnung vom 5. Juli 2023 im historischen E-Werk in Baden-Baden)

SWR2 lesenswert Quartett SWR2

SWR2 lesenswert Feature Die neue Moral in der Literatur. Junge Autor*innen erzählen

Ihr seid alle so moralisch! Das schallt den Jüngeren im Moment oft entgegen, wenn sie sich zu Wort melden, auch im Literaturbetrieb. Texte bekommen Trigger-Warnungen, Romane werden auf Mikroaggressionen gegen Minderheiten geprüft. Die „woke“ Generation wolle den anderen ihre Vorstellungen für ein gesellschaftliches Miteinander aufdrücken, so der Vorwurf. Stimmt das? Und was wäre eigentlich falsch an einer neuen Moral, die auf mehr Gerechtigkeit setzt, auf die Anerkennung von Verschiedenheit, auf Gefühle und ein „nachbarschaftliches“ Weltbild?

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