"Wir müssen etwas tun und ein Zeichen setzen", sagen die Mitgründerinnen von Black Lives Matter in Baden-Württemberg, nachdem der schwarze US-Amerikaner George Floyd im Mai 2020 durch eine brutale Festnahme getötet wurde. Vier Tage später sprachen die jungen schwarzen Frauen vor Zehntausenden im Stuttgarter Schlosspark. Die Welle der Solidarität hat sie darin bestärkt, selbstbewusst ihre Erfahrungen mit Rassismus offen zu thematisieren. Drei Frauen, deren Traum es ist, in einer offenen und toleranten Gesellschaft zu leben. (SWR 2021)
Frauen über Rassismus in Deutschland
Zeitgenossen Alice Hasters: Alltagsrassismus besteht aus Mikro-Aggressionen
„Rassismus wird man nicht los, nur weil man behauptet, nicht rassistisch zu sein“, sagt die Journalistin und Podcasterin Alice Hasters. Als Schwarze Frau in Deutschland hat die gebürtige Kölnerin diverse Erfahrungen mit Alltagsrassismus gemacht - und darüber geschrieben und gesprochen.
Bücher zum Thema Rassismus
Buchkritik Cathy Park Hong - Störgefühle. Über anti-asiatischen Rassismus
Die amerikanische Lyrikerin Cathy Park Hong, Tochter koreanischer Einwanderer, verbindet in ihrem Essayband Autobiografie, Kulturkritik und Geschichte zu einer klugen Analyse über anti-asiatischen Rassismus in der US-Gesellschaft und dessen Folgen für die Psyche der Immigrant*innen.
Rezension von Claudia Fuchs.
Aus dem Englischen von Eva Kemper
Aufbau Verlag, 222 Seiten, 22 Euro
ISBN 978-3-10-397402-7
Buchkritik Lilian Thuram – Das weiße Denken
Als Fußballspieler wurde Lilian Thuram Welt- und Europameister. Seit seinem Karriereende engagiert er sich in der antirassistischen Aufklärung. Nun hat er ein Buch geschrieben: „Das weiße Denken“ räumt mit Mythen auf – und ist erfrischend erkenntnisreich.
Rezension von Christoph Schröder.
Aus dem Französischen von Cornelia Wend
Edition Nautilus, 304 Seiten, 22 Euro
ISBN 978-3-96054-288-9
Buchkritik Ann Petry - The Narrows
In "The Narrows" erkundet Ann Petry die Lebenswirklichkeit von schwarzen und weißen Kleinstadtbewohnern in den USA der 1950er Jahre. Die gescheiterte Liebesgeschichte zwischen einem Afroamerikaner und einer weißen Erbin macht die Klassen- und Rassenschranken deutlich, die bis heute die amerikanische Gesellschaft prägen. Der Roman besticht vor allem durch seine präzisen Milieuschilderungen.
Rezension von Claudia Fuchs.
Aus dem amerikanischen Englisch von Pieke Biermann
Nagel & Kimche Verlag, 576 Seiten, 29 Euro
ISBN 978-3-7556-0016-9
Buchkritik Fatma Aydemir - Dschinns
Fatma Aydemir erzählt in ihrem zweiten Roman „Dschinns“ eine Familien- und Dämonengeschichte, die von der Migration einer kurdischen Familie nach Deutschland erzählt, von Sexismus, Rassismus und einem traurigen Geheimnis der Eltern, das auch das Leben der vier Kinder bestimmen wird. So eindringlich manche Szenen, so überladen wirkt die Gesamtkonstruktion des Romans. Die Sprache erinnert zuweilen an die Zeitungskolumnen der meinungsstarken Autorin, die Redakteurin bei der taz ist.
Rezension von Carsten Otte.
Hanser Verlag, 368 Seiten, 24 Euro
ISBN 978-3-446-26914-9
Gespräch Shida Bazyar - Drei Kameradinnen
Sie heißen Saya, Hani, Kasih und sind in Deutschland aufgewachsen. Aber ihre ethnische Herkunft und ihr „Anderssein“ sind immer Thema. Ein kluger und bewegender Roman über Freundschaft, Alltagsrassismus und rechten Terror.
Anja Brockert im Gespräch mit Maike Albath.
Verlag Kiepenheuer&Witsch, 352 Seiten, 22 Euro
ISBN: 978-3-462-05276-3