Ob als Kleider- oder Schuhschrank oder als Schrankwand im Wohnzimmer: es gibt wohl niemanden, der nicht zumindest einen Schrank sein Eigen nennt. Und der ist dann nicht nur praktischer Stauraum für so allerhand, sondern bestimmt – schon auf Grund seiner Größe – maßgeblich das Erscheinungsbild eines Raumes mit. Nicht umsonst ist die Wohnzimmer-Schrankwand zu einem Symbol deutscher Einrichtungskultur geworden.
Und doch gab es Schränke nicht schon immer – erst mit der Renaissance hält der Schrank, so wie wir ihn kennen Einzug in die Haushalte. Dann, allerdings, wird er auch ziemlich schnell zum Prestige- und Schmuckobjekt. So ist das sogenannte "Batminton-Cabinet", ein prachtvoller Schrank aus dem 18. Jahrhundert, bis heute das teuerste Möbelstück weltweit.
Wir betrachten in dieser Matinee die Kulturgeschichte des Schranks und werfen auch einen Blick hinein: wie sich Ordnung halten lässt, im Schrank und wie das Ordnung halten im Schrank durch Marie Kondo zu einer Art Philosophie werden konnte. Wir betrachten aber auch die Schrank-Inhalte etwas genauer – seien es nun geheime Welten, die sich in oder hinter Schränken gerne auftun, oder, etwas prosaischer, versteckte Liebhaber.
Und das, was eigentlich drin bleiben soll, im Schrank, genauer gesagt im Sprichwörtlichen "Giftschrank", das nehmen wir auch unter die Lupe.
Geprächspartner und Gesprächspartnerinnen der Sendung sind die Wissenschaftshistorikerin Anke te Heese, Ordnungscoach und Autorin Anika Schwertfeger und der Medienwissenschaftler Marcus Kleiner.
Redaktion: Monika Kursawe
Musik: Almut Ochsmann
"Räum dich glücklich!" – Buch von Anika Schwertfeger (Gräfe und Unzer Verlag)