Feiern in der Fastenzeit? Erst seit 1960 erlaubt.
Heute feiert man am Saint Patrick's Day ausgelassen die irische (Pub-)Kultur. Doch ursprünglich war der 17. März ein entspannter, religiöser Feiertag – bis 1960. Dann erst bekamen die Kneipen im streng katholischen Irland die Erlaubnis, an diesem Tag zu öffnen. Schließlich liegt der 17. März mitten in der Fastenzeit.
Saint Patrick vertrieb die „Schlangen“ aus Irland
Der Schutzpatron Saint Patrick, der eigentlich Brite war, brachte das Christentum nach Irland. Als Priester emigrierte er im vierten Jahrhundert auf die grüne Insel, um dort über die Bibel zu missionieren.
Der Legende nach soll Saint Patrick Irland von den Schlangen befreit haben. Der Haken an der Geschichte: In Irland hat es Schlangen nie wirklich gegeben. Die Schlangenplage ist eher eine symbolträchtige Metapher für die keltischen Heiden, die Saint Patrick mit vermutlich unrühmlichen Methoden aus Irland verdrängt hat.
Am 17. März soll Saint Patrick gestorben sein. So genau kann man das nicht rekonstruieren. Dennoch feiern die Ir*innen an diesem Tag ihren Nationalfeiertag.
Grün, grün, grün – mit einer Ausnahme
Wiesen, so weit das Auge reicht: Irland ist eine grüne Insel. Grün ist auch das Kleeblatt, das inoffizielle Wahrzeichen Irlands.
Weil die Farbe den Ir*innen so wichtig ist, legen sie sich am Saint Patrick's Day richtig ins Zeug: Die Klamotten und Haare der Ir*innen werden grün, öffentliche Gebäude und sogar die Flüsse bekommen einen grünen Look.
Grün macht auch nicht vor dem Essen halt: Literweise Lebensmittelfarbe kommt an Saint Patrick's Day zum Einsatz, um Bagels, Pies und sogar das Bier einzufärben – mit einer wichtigen Ausnahme: Das irische Dunkelbier Guinness wird niemals gefärbt.
Guiness im Geldsegen
Apropos Guinness: Die irische Brauerei macht am Saint Patrick's Day so richtig Kasse. Am irischen Nationalfeiertag fließen weltweit Unmengen an Bier die Kehlen der Feierwütigen hinab – in erster Linie Guinness.
Fast dreimal soviel von dem irischen Stout-Bier wird an Saint Patrick's Day getrunken wie an einem gewöhnlichen Tag.
Das Kleeblatt ist das Mode-Accessoire schlechthin
Das Kleeblatt, Shamrock genannt, ist ein ur-irisches Symbol und am Saint Patrick's Day überall zu sehen. Der Missionar Saint Patrick soll das dreiblättrige Kleebatt genutzt haben, um der Bevölkerung in Irland die heilige Dreifaltigkeit nahezubringen.Seit Jahrhunderten dient die Pflanze als das inoffizielle Nationalsymbol Irlands.
Im 18. Jahrhundert immigrierten zahllose Ir*innen in die USA. Weil sie am 17. März in Städten wie New York oder Chicago kein Kleeblatt fanden, ersetzten sie die Tradition durch selbstgebastelte Modelle oder schlicht durch die Farbe grün.
Die wildesten Paraden laufen außerhalb Irlands
Saint Patrick's Day wird in den USA fast noch exzessiver gefeiert als in Irland. Dafür ist die große irische Diaspora verantwortlich. Die Emigrant*innen des 18. und 19. Jahrhunderts pflegten ihr Brauchtum in der neuen Heimat liebevoll weiter. Von da aus eroberte Saint Patrick's Day die ganze Welt.
Natürlich findet die spektakulärste Patrick's Day-Parade in der irischen Hauptstadt Dublin statt. Doch die älteste Parade ist die in Boston, die es seit 1760 gibt. An der größten Parade weltweit, in New York, nehmen heutzutage bis zu zwei Millionen Schaulustige teil! Die größte Feier zum Saint Patrick's Day auf dem europäischen Festland findet übrigens in München statt.