Olaf Scholz führt in den Umfragen, wen sich die Deutschen als Kanzler*in wünschen — dementsprechend unaufgeregt ging der SPD-Kandidat in die Diskussionsrunde bei RTL. Die Attacken wurden von CDU-Kandidat Armin Laschet, der auch mit Kritik aus der eigenen Partei zu kämpfen hat, übernommen und von Annalena Baerbock. Die Grünen-Politikerin ist nach ihrem furiosen Start inzwischen in den Umfragen stark abgesackt.
Immer wieder werden in der Sendung provokante Fragen eingestreut („Warum können Ihre Gegenkandidaten nicht Kanzler?“), doch einen richtigen Eklat gibt es nicht, keine hochkochenden Emotionen: Afghanistan, Steuererhöhungen, die Drohnenausstattung der Bundeswehr, Klimaschutz und Management der Corona-Krise werden durchdiskutiert, hauptsächlich zwischen Annalena Baerbock und Armin Laschet.
Baerbock streut persönliche Geschichten ein, die ihre Verbundenheit mit ihrem politischen Kampf unterstreichen sollen, Laschet gönnt sich einen Schlussversprecher, als er die anderen Kandidat*innen auffordert, ihren Verzicht auf eine Koalition mit den Linken zu erklären: „Ich mach es nicht. Drei Worte.“ Die bekommt er dann auch nicht, nachdem ihm Olaf Scholz diverse inhaltliche Gründe nahelegt, warum eine solche Koalition sowieso unrealistisch sei.
ARD Hauptstadtreporter Marcel Heberlein über die TV-Debatte:
Auf den Öffentlich-Rechtlichen senden ARD und ZDF am 12. September 2021 um 20:15 Uhr eine Debatte zwischen den drei Kanzlerkandidat*innen, moderiert von Maybritt Illner und Oliver Köhr.