Wenn das Handydisplay kaputtgeht, dann wird für die meisten Deutschen ein Neugerät fällig. Die sogenannte „Reparatur-Bewegung“ will das ändern und erhält jetzt Rückenwind von der Bundesregierung und der EU. „Doch das reicht nicht“, sagt Wolfgang Heckl, vom Deutschen Museum München: ,,Wir brauchen ein Reparaturlabel und mehrwertsteuerbefreite Ersatzteile.“

Reparieren ist vom Hersteller meist nicht gewollt
Reparieren sei bei aktuellen Geräten schwierig und vom Hersteller auch meistens gar nicht gewollt. So seien innerhalb der letzten Jahrzehnte gigantische Elektroschrottberge entstanden und auch Ressourcen verschwendet worden.
Anreize für die Bürger schaffen, Dinge selbst zu reparieren
Es müssten Anreize für die Bürger geschaffen werden, Dinge selbst zu reparieren, so Heckl im SWR. Aber Reparieren ist nicht nur ökologisch und ökonomisch sinnvoll, es bereite auch Freude: ,,Man muss Glücksgefühl spüren wollen, am Ende eine erfolgreiche Reparatur geschafft zu haben, etwas verstanden zu haben, ein technisches Gerät beispielsweise, oder wenn es auch nur eine ganz einfache Sache ist: ein abgebrochenes Stuhlbein, das man mit einem Leim wieder zusammenleimen kann.“
Reparieren statt wegwerfen
Nachhaltigkeit statt Wegwerfen Reparaturcafé in Tübingen: Fahrräder, Elektrik und Co. reparieren
Im Reparaturcafé in Tübingen wird Altes wieder neu gemacht: Freiwillige werkeln zusammen mit der Kundschaft auf Spendenbasis. Ein Konzept, das seit Jahren gut funktioniert.
Ehrenamtliche in Kampf gegen Müllflut Im Reparatur-Café in Mühlacker werden kaputte Geräte flott gemacht
Reparieren statt neu kaufen liegt im Trend. Das merken Ehrenamtlichen die Gebrauchsgegenstände wieder in stand setzen. Auch in Mühlacker Dürrmenz, im Repair-Café im Gemeindehaus.
Reparieren statt wegschmeißen Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit: Ansturm auf Repair Cafés in der Region Koblenz
Der Föhn geht auf einmal nicht mehr an oder der Toaster klemmt. In solchen Fällen wird oft ein neues Gerät gekauft. Doch seit einiger Zeit nutzen immer mehr Menschen die so genannten Repair Cafés.
Forum Für die Tonne – Brauchen wir ein Recht auf Reparatur?
Smartphones, Toaster, Waschmaschinen – was nicht mehr funktioniert wird einfach weggeworfen und durch aktuelle Modelle ersetzt. Reparieren lohnt sich aus Sicht vieler Verbraucher nicht. Außerdem sind Reparaturen bei vielen Geräten gar nicht möglich, weil die Hersteller keine Ersatzteile bereitstellen. Wird die Bereitschaft vieler Menschen, Dinge zu erhalten, gezielt unterlaufen? Brauchen wir ein gesetzlich garantiertes Recht auf Reparatur? Oder schadet eine lange Nutzungsdauer veralteter Geräte am Ende nicht nur der Wirtschaft, sondern auch der Umwelt?
Gespräch Gelebte Nachhaltigkeit: Ausstellung „Reparieren“ am Technikmuseum Berlin
Durchschnittlich 80 Kilogramm Elektroschrott wirft eine vierköpfige Familie jährlich in Deutschland weg. Nachhaltiges Produktdesign, Upcycling und traditionelle Reparaturtechniken wie das japanische Kintsugi stehen im Mittelpunkt der Berliner Ausstellung „Reparieren! Verwenden statt verschwenden“. Kuratorin Eva Kudraß im Gespräch über Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung.