Gespräch

Warum wir ein Reparaturlabel und mehrwertsteuerbefreite Ersatzteile brauchen

STAND
INTERVIEW
Philine Sauvageot

Wenn das Handydisplay kaputtgeht, dann wird für die meisten Deutschen ein Neugerät fällig. Die sogenannte „Reparatur-Bewegung“ will das ändern und erhält jetzt Rückenwind von der Bundesregierung und der EU. „Doch das reicht nicht“, sagt Wolfgang Heckl, vom Deutschen Museum München: ,,Wir brauchen ein Reparaturlabel und mehrwertsteuerbefreite Ersatzteile.“

Audio herunterladen (6,7 MB | MP3)

Wolfgang Heckl, Generaldirektor des Deutschen Museums München (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Picture Alliance)
Wolfgang Heckl, Generaldirektor des Deutschen Museums München

Reparieren ist vom Hersteller meist nicht gewollt

Reparieren sei bei aktuellen Geräten schwierig und vom Hersteller auch meistens gar nicht gewollt. So seien innerhalb der letzten Jahrzehnte gigantische Elektroschrottberge entstanden und auch Ressourcen verschwendet worden.

Anreize für die Bürger schaffen, Dinge selbst zu reparieren

Es müssten Anreize für die Bürger geschaffen werden, Dinge selbst zu reparieren, so Heckl im SWR. Aber Reparieren ist nicht nur ökologisch und ökonomisch sinnvoll, es bereite auch Freude: ,,Man muss Glücksgefühl spüren wollen, am Ende eine erfolgreiche Reparatur geschafft zu haben, etwas verstanden zu haben, ein technisches Gerät beispielsweise, oder wenn es auch nur eine ganz einfache Sache ist: ein abgebrochenes Stuhlbein, das man mit einem Leim wieder zusammenleimen kann.“

Reparieren statt wegwerfen

Tübingen

Nachhaltigkeit statt Wegwerfen Reparaturcafé in Tübingen: Fahrräder, Elektrik und Co. reparieren

Im Reparaturcafé in Tübingen wird Altes wieder neu gemacht: Freiwillige werkeln zusammen mit der Kundschaft auf Spendenbasis. Ein Konzept, das seit Jahren gut funktioniert.

SWR4 BW aus dem Studio Tübingen SWR4 BW aus dem Studio Tübingen

Mühlacker-Dürrmenz

Ehrenamtliche in Kampf gegen Müllflut Im Reparatur-Café in Mühlacker werden kaputte Geräte flott gemacht

Reparieren statt neu kaufen liegt im Trend. Das merken Ehrenamtlichen die Gebrauchsgegenstände wieder in stand setzen. Auch in Mühlacker Dürrmenz, im Repair-Café im Gemeindehaus.

SWR4 BW am Vormittag SWR4 Baden-Württemberg

Diez

Reparieren statt wegschmeißen Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit: Ansturm auf Repair Cafés in der Region Koblenz

Der Föhn geht auf einmal nicht mehr an oder der Toaster klemmt. In solchen Fällen wird oft ein neues Gerät gekauft. Doch seit einiger Zeit nutzen immer mehr Menschen die so genannten Repair Cafés.

SWR Aktuell Rheinland-Pfalz SWR Fernsehen RP

Forum Für die Tonne – Brauchen wir ein Recht auf Reparatur?

Smartphones, Toaster, Waschmaschinen – was nicht mehr funktioniert wird einfach weggeworfen und durch aktuelle Modelle ersetzt. Reparieren lohnt sich aus Sicht vieler Verbraucher nicht. Außerdem sind Reparaturen bei vielen Geräten gar nicht möglich, weil die Hersteller keine Ersatzteile bereitstellen. Wird die Bereitschaft vieler Menschen, Dinge zu erhalten, gezielt unterlaufen? Brauchen wir ein gesetzlich garantiertes Recht auf Reparatur? Oder schadet eine lange Nutzungsdauer veralteter Geräte am Ende nicht nur der Wirtschaft, sondern auch der Umwelt?

SWR2 Forum SWR2

Gespräch Gelebte Nachhaltigkeit: Ausstellung „Reparieren“ am Technikmuseum Berlin

Durchschnittlich 80 Kilogramm Elektroschrott wirft eine vierköpfige Familie jährlich in Deutschland weg. Nachhaltiges Produktdesign, Upcycling und traditionelle Reparaturtechniken wie das japanische Kintsugi stehen im Mittelpunkt der Berliner Ausstellung „Reparieren! Verwenden statt verschwenden“. Kuratorin Eva Kudraß im Gespräch über Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung.

SWR2 am Morgen SWR2

Leben Das Repaircafé Flickstuff - Defekte Dinge gemeinsam reparieren

Flickstuff ist Eifler Dialekt und bedeutet so viel wie Repaircafé. Fachleute kommen in Prüm ins Haus der Jugend und reparieren, was zu reparieren noch geht. Lothar Nickels war dort.

SWR2 Leben SWR2

STAND
INTERVIEW
Philine Sauvageot