Kindheit am Meer
Seit seiner Kindheit verbringt Benjamin Mandos regelmäßig Zeit am Meer. Ob Einwegflaschen, Tüten, Netze oder anderer Müll: Wieviel Plastik er beim Surfen und Segeln findet, schockiert ihn.
Vor allem in Südostasien. Das war für ihn der Antrieb, nicht nur selbst nachhaltig zu handeln, sondern sich auch für saubere Meere einzusetzen.
Flaschen, Tüten, Flip-Flops bergen
Jetzt verfolgt der Mainzer Unternehmer mit seinem Startup Got Bags das Ziel, die Meere mit jedem verkauften Reisebegleiter etwas sauberer zu machen. Der Hauptsitz des Unternehmens liegt zwar weit entfernt vom Meer, aber Mandos und sein Team haben eine Verbindung nach Indonesien, um dort Plastik zu bergen.
Indonesien gilt als einer der weltgrößten Plastikverursacher. Rund 2500 einheimische Fischer sind dort für Got Bag im Einsatz, um den Müll aus dem Meer zu bergen. „Da ist alles dabei. Von der Flasche über die Tüte, über Flip-Flops, alles was man sich nur irgendwie vorstellen kann“, sagt Benjamin Mandos. „Den PET-Anteil können wir dann verwenden für unsere Produktion.“
Nachhaltige Produktionsketten
Alle Kunststoffsorten, die in den Netzen der Fischer landen, aber nicht für die Produktion geeignet sind, werden ebenfalls recycelt. Mittlerweile wurden im Auftrag von Got Bag mehr als 100 Tonnen Plastik geborgen.
Weiterverarbeitet wird das PET in China. In der gesamten Wertschöpfungskette achtet das Unternehmen auf nachhaltige und faire Arbeitsprozesse, sagt Benjamin Mandos: „Das Recycling von Kunststoffen ist generell CO2-sparender. Ansonsten achten wir bei der Auswahl unserer Produktionspartner darauf, dass es zertifizierte Partner sind, was die Arbeitsbedingungen vor Ort betrifft.“
Umweltschutz geht uns alle an
Mit Got Bag möchte Benjamin Mandos nicht nur dazu beitragen, dass Meeresplastik in den Rohstoffkreislauf zurück gelangt, sondern auch dazu, Menschen für einen bewussteren Umgang mit natürlichen Ressourcen zu sensibilisieren.
„Wir kooperieren mit anderen Organisationen wie Sea Shephert, um gemeinsam für Aufmerksamkeit zu sorgen für das Thema Meeresschutz.“ Got Bag will das Problem der Umweltverschmutzung und Vermüllung der Meere ganzheitlich angehen.
Dennoch gebe es für uns alle noch viel zu tun, sagt Benjamin Mandos: „Wir müssen auch das Thema Regulierung weiter vorantreiben was neu gewonnene Plastikmengen betrifft. Die sind nach wie vor stark steigend. Global gesehen sind wir da noch nicht auf dem richtigen Weg und deshalb ist es ein Aufruf an uns alle, das Mögliche zu tun.“